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Viele Partyschrecks in Wimbledon

Wimbledon, Turnier der Sensationen. Oder einfach gefragt: Wer sind Lukasz Kubot, Benoit Paire, Adrian Mannarino, Dustin Brown, Nicolas Almagro, Jerzy Janowicz, Sergej Stachowski und Jürgen Melzer? Antwort: Einer von diesen acht Herrschaften wird nächsten Freitag im Semifinale stehen.

Aufgaben oder Überraschungen machten dies möglich. Die Chance, dass Jürgen Melzer zum zweiten Mal nach den French Open 2010 das Semifinale eines Grand-Slam-Turniers erreichen kann, ist zumindest laut Papierform leicht wie nie.

Zunächst gilt es Freitag, Sergej Stachowski, die Nummer 116, zu besiegen. Der Ukrainer schlug ja völlig überraschend den siebenfachen Wimbledon-Champ Roger Federer. „Er hat bedingungslos Serve-Volley gespielt und bis zum Ende durchgebracht“, sagt Tennis-Trainer Günter Bresnik, für den Federers Zeit aber noch nicht vorbei ist. „Solange er spielt, ist er gut für einen Grand-Slam-Titel, weil er noch immer der beste Spieler ist.“ Vorerst wird Federer aber ab Montag nach Wimbledon seinen Platz unter den Top 4 verlieren und auch ein bisserl traurig sein: „Es ist ein sehr schwerer Moment für mich.“ Es war übrigens auch seine erste Niederlage gegen einen Spieler außerhalb der Top 100 seit 2005.

Alles dicht?

Für Bresnik ist die Dichte an der Spitze viel größer als früher. „Heute hat jeder Spieler unter den Top 150 nicht nur einen Trainer, sondern auch einen Physiotherapeuten, die Fitness nimmt einen viel größeren Stellenwert ein. Und damit zieht sich alles zusammen.“ Zur Nadal-Niederlage in Runde eines gegen den Belgier Steve Darcis sagt Bresnik: „Nadal kann man in frühen Phasen eines Turniers schlagen. Vor allem auf Rasen, weil er auf diesem Belag zuvor kein einziges Match bestritten hatte.“

Und dennoch ist es gerade die Fitness, die derzeit Tagesthema in Wimbledon ist, gab es doch so viele Aufgaben wie noch nie. Viktoria Asarenka, Jo-Wilfried Tsonga, John Isner, Michael Llodra oder Radek Stepanek konnten ihre Partien nicht zu Ende spielen. Für Herwig Straka, den Turnierboss der Erste Bank Open in Wien, gibt es dafür einen Grund: „Das Antrittsgeld beträgt rund 27.000 Euro, deshalb startet jeder, der halbwegs gerade gehen kann. Außerdem gibt es für einen Erstrundensieg so viele Punkte wie für ein Viertelfinale bei einem 250er-Turnier wie in Wien.“

Nicht der einzige Grund. „Der Rasen ist heuer durch das feuchte Wetter besonders rutschig, richtig gefährlich“, sagt Alex Antonitsch, der 1990 im Achtelfinale stand.

Alles klar!

Die 42-jährige Japanerin Kimiko Date-Krumm schlug die Rumänin Cadantu und ist die älteste Drittrunden-Teilnehmerin, die es in der Profi-Ära (ab 1968) in Wimbledon gab. Der Salzburgerin Sandra Klemenschits gelang (mit der Schweizerin Oprandi) im Doppel ihr erster Sieg bei einem Grand-Slam.