Sport

Gael Monfils begeistert New York

Gael Monfils bringt bunte Farben in den weißen Sport. Dafür lieben ihn Zuschauer, Turnierveranstalter und Journalisten auf der ganzen Welt. Bei den momentan laufenden US Open im flashigen New York kommt der Tennis-Entertainer, wie solls auch anders sein, besonders gut an und füllt Stadien quasi im Alleingang. Der Franzose gehört mittlerweile zu den absoluten Ticket-Sellern auf der ATP-Tour. Und das zurecht. Seit seinem Eintritt in die Profi-Tour im Jahre 2004, ist der mittlerweile 28-jährige Franzose bekannt für Showeinlagen auf und neben den Tennisplätzen dieser Welt. Seine extrovertierte Art, spektakuläre Schläge und schrille Outfits sorgen immer für einen großen Ansturm an Fans und dies scheint ihn speziell jetzt bei den US Open zu beflügeln.

Topform im "Big Apple"

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"Ich liebe es hier in New York zu spielen", sagte der 28-Jährige nach seinem gestrigen Sieg über den Bulgaren Grigor Dimitrov, Nummer acht der Tenniswelt und Freund von Maria Scharapowa. Beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres verlor Monfils noch keinen Satz, bewältigte bis jetzt jede Runde souverän in drei Sätzen. In der gestrigen Achtelfinal-Partie wurde es jedoch erstmals richtig knapp, doch am Ende ging erneut Monfils als Sieger vom Platz. Gegen Dimitrov gewann der 1,93m große Franzose mit 7:5, 7:6(6) und 7:5. Klarer besiegte er in der dritten Runde seinen Landsmann Richard Gasquet (12) und setzte erstmals ein richtiges Ausrufezeichen. Im Viertelfinale trifft Monfils nun auf Roger Federer (2), der beim 6:4, 6:3 und 6:2 gegen Roberto Bautista Agut (17) wenig Mühe hatte.

Das letzte Duell zwischen dem Schweizer und Monfils fand im August dieses Jahres beim Masters in Cincinnati statt. Dort gewann Federer mit 6:4, 4:6 und 6:3 und gilt auch im Viertelfinalspiel der US Open als absoluter Favorit, trotz des aktuellen Hochs von Monfils.

Am Tiefpunkt

Tiefs hatte der Franzose, der 2011 schon die Nummer sieben der Tenniswelt war, auch schon einige miterlebt. 2012 war ganz und gar nicht das Jahr des Gael Monfils. Eine Verletzung am rechten Knie warf ihn in der Weltrangliste weit zurück. Während der ganzen Saison spielt er nur 29 Partien, von denen er 10 verlor. Und 2013 schien keine Besserung in Sicht. Den Namen Monfils fand man zwischenzeitlich auf Position 119 der Weltrangliste. Eine Position, die seinem Können und seinem Talent keinesfalls entspricht.

Auf dem harten Weg zurück experimentierte Monfils viel, stellte in seinem Spiel einiges um, arbeitete hart an seiner Fitness und versuchte es mit verschiedenen Trainern. Zwischenzeitlich wurde er bei einzelnen Turnieren sogar von Tennis-Legende Henri Leconte betreut.

Ohne Coach auf Tour

Mittlerweile verzichtet Monfils jedoch auf Experimente und zieht ohne fixen Coach von Turnier zu Turnier. Im Tennis-Zirkus gibt es, wie in jeder Sportart, einige Spieler, die aus der Sicht von Trainern nicht gerade einfach zu betreuen sind. Spieler, die sich auf das Abseits des Tennissports oft mehr fokussieren als auf den Wettkampf selbst und für strikte Zeit-und Trainingspläne eher wenig übrig haben. Gael Monfils gehörte speziell früher auch zu diesen Spielern. Der Franzose hat jedoch einiges dazugelernt und fand im Laufe der Zeit für sich selbst heraus, dass es auch ohne Coach funktioniert - und sogar richtig gut.

Der Umstand, alleine auf der Tour unterwegs zu sein, scheint Monfils gut zu tun und seine Erfolge geben ihm absolut recht. "Es passt gut so. Ich spiele einfach nur Tennis und bin absolut happy", resümierte der 28-Jährige nach dem Sieg über Dimitrov. Ohne Satzverlust das Viertelfinale der US Open zu erreichen gelang neben ihm, nur dem an Nummer eins gesetzten Serben Novak Djokovic.

Novak Djokovic (SRB-1) - Andy Murray (GBR-8)

Stan Wawrinka (SUI-3) - Kei Nishikori (JPN-10)

Tomas Berdych (CZE-6) - Marin Cilic (CRO-14)

Gael Monfils (FRA-20) - Roger Federer (SUI-2)