Spitzensport: Aufstand der Fraktion der Unzufriedenen
High Noon im Wiener Prater am Freitag bei der Generalversammlung von Sport Austria im Hotel Courtyard. Nach dem KURIER-Bericht vom Donnerstag spitzt sich der „Wahlkampf“ für die wichtigsten Gremien des österreichischen Sports zu. Vor allem die vier zu vergebenden Plätze in der sechsköpfigen „Kommission für den Leistungs- und Spitzensport“ in der Bundes-Sport GmbH sind umstritten. Die olympischen Winterverbände werden sich zwar auf ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer als Nachfolger von Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel einigen. Die olympischen Sommerverbände hingegen fighten um die beiden Plätze. Der Leichtathletikverband hat ohnehin mit Kandidat Philipp Trattner die Diskussionen ausgelöst, ob der Sektionschef des Sportministeriums den Sportverbänden einen Platz wegnehmen soll.
Moser und Sieber treten wieder an
In den letzten vier Jahren saßen Markus Moser und Christoph Sieber in der Kommission, der Sportchef der Judoka und der Ex-Segler und Sportchef des ÖOC. Die beiden kandidierten wieder, für sie wurde zuletzt auch Wahlwerbung gemacht. Einer der hochrangigsten Sportfunktionäre des Landes rief bei etlichen Fachverbänden an.
Denn mittlerweile hat sich eine Fraktion der Unzufriedenen gebildet. Zu denen wird Christian Barkmann gezählt, der Präsident des Wiener Tennisverbandes. „Ich bin von Präsident Brunner gefragt worden, ob ich mich der Wahl stelle“, sagt Barkmann. „Ich erinnere mich, dass Sportminister Kogler bei der Bestellung von Claudia Lösch gesagt hat, dass der Sport auch Querdenker braucht. Das hat mir getaugt.“ Jetzt wolle er seinen Beitrag dazu leisten. „Denn Kogler hat auch gesagt, dass man adaptieren muss, wenn das System nicht mehr passt.“
Fördergelder bleiben gleich
Und diesen Eindruck hatten viele der olympischen Sommerverbände in den letzten Wochen. Denn da wurde ihnen verkündet, wie viel sie in den nächsten drei Jahren an Spitzensportförderung bekommen werden. Barkmann: „Seit Jahren wurden die Gelder nicht erhöht, sondern nur verschoben.“