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Shiffrins WM-Debüt ist erst der Anfang

„Ihre Unbekümmertheit ist ihre Stärke.“ Das wäre ein Weg, um sich Mikaela Shiffrin anzunähern. Aber die 17-jährige Amerikanerin ist natürlich noch viel mehr als einfach nur unbekümmert. Sie ist dreifache Saisonsiegerin im Slalom; sie war bei ihrem Schladminger WM-Debüt im Riesenslalom ausgezeichnete Sechste (so gut war sie im Weltcup noch nie); und sie gilt als wertvollste Zukunftsaktie, die der Damen-Skisport zu bieten hat.

Der Schladminger Trubel lässt sie kalt, da können die Zehntausenden Fans noch so schreien. „Sie helfen mir eher, als dass sie mich bremsen“, sagt Shiffrin. „Ich muss nur fokussiert bleiben.“ Laut eigener Aussage ist sie übrigens nur da „um Erfahrungen zu sammeln, ich betrachte mich in diesem Slalom nicht als Favoritin“.

"Habe Gelernt, das Rennfahren zu lieben"


Wobei ihr die vermeintliche Außenseiterrolle immer schon gefallen hat. „Ich wollte immer meinen um zwei Jahre älteren Bruder Taylor im Skifahren schlagen.“ Bald nahm sie es auch mit anderen Burschen auf; egal, bei welchen Bedingungen, bei Regen, bei Schneetreiben. „Ich habe gelernt, das Rennfahren zu lieben“, sagt Mikaela Shiffrin, die seit 14 Jahren auf den Brettern steht, die ihr die Welt bedeuten.

Als Mikaela acht Jahre jung war, übersiedelte die Familie von Vail (WM-Gastgeber 2015) an die US-Ostküste nach Vermont, wo in der Burke Mountain Academy jener Rohdiamant geschaffen wurde, der nun im Skiweltcup für Aufsehen sorgt.

Der ganze Medienrummel bringt Mikaela Shiffrin nicht von ihrem Pfad ab. Mit ein Verdienst ihres Vorarlberger Managers Kilian Albrecht, nicht zuletzt aber auch eine weitere jener Gaben, die ihr in die Wiege gelegt worden sind.

Die Zusammenarbeit mit Shiffrin, sagt ihr österreichischer Trainer Roland Pfeifer, sei „ganz leicht. Sie ist einfach eine außerordentliche Athletin.“ Dazu ein Vergleich: Für die drei Weltcupsiege der 17-Jährigen musste eine gewisse Lindsey Vonn (damals Kildow) 21 Jahre alt werden.