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Von Serienhelden und Pechvögeln

Die Zuschauerzahlen der letzten alpinen Ski-WM in Schladming werden in Vail und Beaver Creek unerreicht bleiben, daran ändert auch der freie Eintritt nichts: Erstens ist Skisport in den USA ein Randprogramm, zweitens lässt das knapp 40 Meter hohe, aber nicht zuletzt wegen des steilen Geländes am Fuß der Pisten Raptor und Birds of Prey doch kleine Zielstadion nur 3500 Zuschauer zu.

In Schladming waren es noch 23.000 Plätze. Und die waren meist voll besetzt, wenn es darum ging, die zehn Weltmeister in den Einzelrennen zu ermitteln. Aber was wurde eigentlich aus ihnen?

Damen-Super-GAm Tag, als Lindsey Vonns lange Zwangspause durch einen schweren Sturz im weichen Neuschnee neben der Ideallinie begann, siegte die Slowenin Tina Maze. Am Ende der Saison hatte sie den Gesamtweltcup mit der bisher auch bei den Herren nicht erreichten Punktzahl von 2414 gewonnen. In der folgenden Saison kam sie nur schwer auf Touren, krönte sich aber nicht unbedingt erwartet mit den Olympiasiegen in Abfahrt und Riesenslalom. Und im aktuellen Winter ist Maze schon wieder auf dem besten Weg Richtung Gesamtweltcupsieg.

Herren-Super-GTeil eins der Festspiele des Ted Ligety. Der Riesenslalom-Spezialist aus den USA feierte just bei der WM seinen ersten Sieg in einem Super-G – und seinen bislang letzten. Kjetil Jansrud riss sich ein Kreuzband, inzwischen rauft der Norweger (2014 Olympiasieger im Super-G) mit Marcel Hirscher um den Gesamtweltcup.

Damen-SuperkombiMaria Höfl-Riesch holte in Schladming ihren letzten Weltmeistertitel und verließ Schladming mit Bronzemedaillen in Abfahrt und Teambewerb. Im Olympiawinter legte sie noch Gold in der Superkombi und Bronze im Super-G nach, dann aber erklärte die Deutsche mit gerade einmal 29 Jahren ihre Karriere für beendet. Sie arbeitet inzwischen als TV-Expertin für die ARD und betreibt einen Blog zum Thema alpiner Skirennsport (www.mariaspezial.com).

Herren-AbfahrtSein Landsmann Jansrud war verletzt, also sprang Aksel Lund Svindal, der Vorfahrer der Norweger, ein und siegte. Bei Olympia in Sotschi ging er leer aus, aktuell hofft der 32-Jährige nach seinem Achillessehnenriss noch auf Einsätze bei der WM – er trainiert jedenfalls schon wieder eifrig in Vail.

Damen-AbfahrtMarion Rolland überraschte mit der Fahrt ihres Lebens. Die Französin erlitt im folgenden Sommer einen Kreuzbandriss und vor zwei Wochen in Cortina den nächsten – Comeback ungewiss.

Herren-SuperkombiTed Ligety zum Zweiten. Immerhin, 2014 gewann er auch die Weltcup-Superkombi von Wengen.

Damen-Riesenslalom Mit Tessa Worley jubelte erneut eine Französin. Sie erlitt im folgenden Dezember einen Kreuzbandriss und kämpft darum, den Anschluss zu finden.

Herren-RiesenslalomTed Ligety zum Dritten. Zementierte 2014 seinen Ruf als Mister Riesenslalom mit dem Olympiasieg. Im vergangenen Dezember siegte der 30-Jährige zwar bei der WM-Generalprobe in Beaver Creek, war aber zuletzt nicht konstant Extraklasse.

Damen-SlalomErstes Gold für Mikaela Shiffrin. 2014 folgte der Olympiasieg, die Weltcupwertungen im Slalom gewann der Teenie, der am 20. März 20 Jahre jung wird, sowohl 2012/’13 als auch 2013/’14. Im Slalom hat sie nach Sondertrainings um Weihnachten und mit neuem Material wieder zu alter Form gefunden, im Riesenslalom ist die Lokalmatadorin aus Eagle-Vail zwar auf Podestkurs, aber noch nicht so überlegen wie im Stangenwald.

Herren-SlalomIm letzten Rennen der Heim-WM holte Marcel Hirscher das ersehnte Gold für die Österreicher. Es folgten der zweite und der dritte Gesamtweltcupsieg und Olympia-Silber im Slalom.