Jubiläum für Nibali, Sieg für Rogers
Von Stefan Sigwarth
Vom 16. Tag der Tour de France 2014 wird Vincenzo Nibali dereinst seinen Enkeln erzählen können: Am Ende der längsten Etappe der heurigen Frankreich-Rundfahrt, nach 237,5 Kilometern von Carcassonne nach Bagnères-de-Luchon, erhielt der 29-jährige Italiener zum 50. Mal das Führungstrikot einer der drei großen Landesrundfahrten. Nach 16 Tagen in Rosa beim Giro d’Italia und 20 in Rot bei der Vuelta a España hat er nun auch schon 14 Tage an der Spitze der Tour de France gesammelt.
Auch Bernhard Eisel wird dereinst von diesem Tag berichten. Zum Beispiel, wie er sich nach rund einer Stunde einer siebenköpfigen Ausreißergruppe anschloss, die nach und nach wuchs – nach 140 Kilometern lagen die inzwischen 21 Flüchtigen fast neun Minuten vor dem Hauptfeld. Der Steirer vom Team Sky sammelte auch neun Sprintpunkte, und nach 190 Kilometern und vier Bergwertungen auf dem Weg in die Pyrenäen lag die Hauptgruppe um Vincenzo Nibali schon mehr als zwölf Minuten zurück.
Rogers nicht zu schlagen
Der Haken daran: Es folgten die zwölf Kilometer Anstieg auf den 1755 Meter hohen Port de Balès, durchschnittlich 7,7 Prozent steil, und Bernhard Eisel ist vieles, aber kein Bergfahrer. Die besseren dieser Art musste der 33-Jährige ziehen lassen, doch er blieb vor Nibali und den anderen Assen und wurde ausgezeichneter 15.. Der Tagessieg ging an Michael Rogers, der sich kurz vor dem Ziel in Bagnères-de-Luchon absetzte.
Bergig geht es weiter: Die Tour de France führt auch am Mittwoch und Donnerstag durch die Pyrenäen, an beiden Tagen stehen Bergankünfte auf dem Programm.
Nichts Sportliches wird man hingegen von Rui Costa hören, wenn es um den 22. Juli 2014 geht: Der portugiesische Weltmeister, der sich trotz einer Bronchitis an 13. Stelle im Gesamtklassement gehalten hatte, gab auf – Diagnose: Lungenentzündung.