Österreichs Medaillenchancen

13 Medaillen hatte Kollege Blechtrottel errechnet, 13 wurden es: sieben in den Einzelbewerben, weitere sechs im Teambewerb. Wie versprochen, haben wir inzwischen einen Zubcic-Kondensator eingebaut, um Unwägbarkeiten wie kroatische Nachwuchsfahrer (Zubcic!) oder das Erscheinen von Bigfoot (dem amerikanischen Cousin des Yeti) einbeziehen zu können. Und ein Haar von Jean-Claude Killy wurde Ergebnis und Franzosen zuliebe eingebaut. Die Resultate:

Damen, Super-G: Lara Gut und Großereignisse, das passt einfach nicht: Die Tessinerin holt nach drei Mal Silber immerhin ihre erste WM-Bronzemedaille. Ganz anders Lindsey Vonn: Die Lokalmatadorin holt nach, was sie 2013 in Schladming durch einen Sturz versäumt hat. Anna Fenninger sorgt mit Silber für heitere Mienen im ÖSV-Team.

Herren, Super-G: Beim Aufwärmen trifft Kjetil Jansrud einen Elch. Und Aksel Lund Svindal, der schon vier Weltcuprennen in Beaver Creek gewonnen hat, gibt seinem Landsmann entscheidende Tipps. Hannes Reichelt ist gegen diese Urgewalt machtlos, aber auch mit Silber zufrieden.

Damen, Abfahrt: Gegen Lindsey Vonn ist kein Kraut gewachsen, obwohl Marihuana in Colorado legal zu kaufen ist: Die 30-Jährige gewinnt mit 2,51 Sekunden Vorsprung. Elisabeth Görgl fühlt sich dennoch wie im Rausch und begeistert die Fans mit einer Gesangseinlage. Lara Gut "freut" sich über Bronze.

Herren, Abfahrt: Kjetil Jansrud trifft beim Aufwärmen Bigfoot, und wieder gibt es Inspiration durch Kollege Svindal. Matthias Mayer frühstückt nach seinem Olympiasieg vor einem Jahr erstmals ein russisches Ei – mit Erfolg. Bode Miller muss nach seiner Fahrt gestützt werden, verspricht aber, bis 2019 (WM in Åre) weiterzumachen.

Herren, Kombination: "Saugeil", ruft Marcel Hirscher nach Rang zwei. Das US-Fernsehen zensiert: "Piiiiieeeep." Der Franzose Alexis Pinturault freut sich über seinen ersten WM-Titel. Ondrej Bank wirft wie in Sotschi wutentbrannt einen Stock durch die Gegend, trifft erneut weder Zuschauer noch Betreuer – und jubelt über Bronze.

Damen, Kombination: "I am happy with this Gold", sagt Weltmeisterin Tina Maze, stellt aber sogleich fest: "Ich bin eigentlich eine Riesentorläuferin." Nicole Hosp erweitert ihre Medaillensammlung um eine Silberne. Lara Gut legt noch eine Bronzene nach. "Juhui."

Teambewerb: Schweden gewinnt, Österreich erhebt Einspruch: Ein besonders tief fliegender Adler habe die Sicht von Michaela Kirchgasser behindert.

Damen, Riesenslalom: Anna Fenninger lächelt tapfer. "Silber steht mir doch auch gut", sagt die Salzburgerin, die im Schlussteil einen Stock verloren hat. Tina Maze erweist sich als gute Siegerin und bringt ihr und Mikaela Shiffrin bei, wie man im Ziel ein Rad schlägt.

Herren, Riesenslalom: "Ted is back on Track", reimt die Vail Daily nach der Glanzleistung von Titelverteidiger Ted Ligety bei frühlingshaften Bedingungen. "Für die Verhältnisse wars o.k.", sagt Marcel Hirscher (Silber). Pinturault sorgt mit Bronze für die zweite französische Medaille.

Damen, Slalom: Mikaela Shiffrin siegt mit 1,76 Sekunden Vorsprung. Zu Ehren der 19-Jährigen wird eine zehn Meter große Bronzestatue vor dem Walmart in Avon aufgestellt. Frida Hansdotter wird Zweite (was sonst?), Wendy Holdener Dritte.

Herren, Slalom: Alexander Choroschilow gewinnt und bekommt bei der Siegerehrung zur Goldmedaille einen pinken Plüsch-Elefanten geschenkt. Was Wladimir Putin dazu sagt, ist nicht überliefert. Felix Neureuther und Marcel Hirscher applaudieren jedenfalls.

10 Medaillen in 11 Rennen, aber kein WM-Titel für Österreich.