Olympia-Chance für Doppler/Horst
Von Florian Plavec
Die Chance ist echt da!" Clemens Doppler wirkt überzeugt. Gemeinsam mit seinem neuen Partner Alexander Horst (29) will sich der 31-Jährige für die Olympischen Spiele in London qualifizieren.
Das erste gemeinsame Turnier auf der World Tour bestreiten sie in der kommenden Woche in Myslowice in Polen. "Alex war mein Wunschpartner, wir haben schon vor zwölf Jahren bei den hotVolleys zusammengespielt", sagt Doppler, der nach einer enttäuschenden Saison mit Matthias Mellitzer nun von der Verteidigungs- in die Blockposition wechselt.
Neu ist nicht nur Spielpartner und -position, sondern auch der Trainer. Zehn Jahre lang trainierte Doppler unter dem Volleyball-Philosophen Marco Solustri in Rom. Nun lenkt der Österreicher Harald Dobeiner das Team. "Ich habe diese Umstellung gebraucht", sagt Doppler. "Weil ich habe habe mich nicht mehr weiterentwickeln können."
Angenehmer Nebeneffekt: Doppler/Horst trainieren nicht mehr in Italien sondern im 21. Bezirk. Das freut vor allem Jungvater Horst: "Es ist ein Unterschied, ob du monatelang in Rom trainierst, oder ob du jede Nacht zu Hause schlafen kannst."
Lange Reise
Der Weg zu den Olympischen Spielen ist lang – und verworren. Über die Weltrangliste kann sich das Team nicht qualifizieren, da es noch nicht genug Spiele absolviert hat. Die Qualifikation soll deshalb über das Continental-Cup-Finale in Alanya (22. bis 24. Juni) gelingen.
Falls das nicht klappen sollte, gibt es eine Woche später noch eine Chance in Tortoli auf Sardinien. Bei einer Qualifikation heißt es aber noch lange nicht, dass Doppler/Horst tatsächlich zu Olympia fahren werden – denn der Österreichische Volleyball Verband entscheidet, wer das Ticket erhält. Eine Alternative wäre das zweite starke österreichische Duo Alexander Huber/Robin Seidl.
Klingt kompliziert. Ist es auch. "Der Modus ist so kompliziert, dass ihn nicht einmal alle Sportler verstehen", sagt Doppler. "Andererseits haben wir gerade wegen diesem Modus noch die Olympia-Chance."