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Nishikori liebt Wien-Belag und freut sich auf Viertelfinale

Mit 6:2,6:2 ist Japans Superstar Kei Nishikori am Donnerstag ins Viertelfinale des Erste Bank Open gebraust. Der Wien-Debütant ließ Moskau-Sieger Karen Chatschanow am Donnerstag in 64 Minuten keine Chance. Nishikori, der damit auch im "Race to London" weiter gepunktet hat, trifft im Viertelfinale entweder auf den topgesetzten Österreicher Dominic Thiem oder Sam Querrey (USA).

Unter den besten Acht steht auch Fernando Verdasco. Der spanische Routinier bezwang etwas überraschend den als Nummer acht gesetzten Briten Kyle Edmund mit 6:4,3:6 und 6:3. Eine Runde weiter ist zu dem der Kasache Michail Kukuschkin, der Andrej Rublew aus Russland 7:6(4) und 6:4 besiegte sowie Gael Monfils. Der Franzose überraschte die Nummer vier in Wien John Isner (USA) und siegte 6:4 und 6:4.

"Ich habe heute alles gut gemacht: ich habe gut serviert und wirklich gut retourniert. Vielleicht hat er heute auch nicht sein bestes Tennis gezeigt, er hat viele unerzwungene Fehler gemacht", sagte Nishikori über den Bezwinger von Dennis Novak und fügte hinzu: "Ich freue mich auf das Viertelfinale morgen."

"Wird ein hartes Match"

Der Opticourt in der Stadthalle liegt dem Japaner. "Ich liebe diesen Belag wirklich, er passt sehr gut zu meinem Tennis. Es ist ein mediumschneller Belag, die Bälle springen hoch ab", sagte Nishikiori, der nun in jedem Fall eine schwierige Aufgabe erwartete. "Es wird ein hartes Match, egal ob gegen Domi oder Sam. Gegen Querrey hatte ich gerade erst eine harte Partie in Shanghai. Domi hat alles: ein gutes Service, eine tolle Vorhand und ich liebe seine Rückhand. Ich bin sicher, es wird sehr hart."

Mit Wien, das er vorher nicht gekannt hat, hat sich der Weltranglisten-Elfte schon sehr angefreundet. "Ich gehe fast jeden Tag in Wien spazieren. Ich mag diese Stadt wirklich, es ist eine der schönsten der Welt. Ich hoffe, dass ich hier länger bleiben kann." Für große Sightseeing-Touren bleibt aber dennoch keine Zeit. "Ich bin ein bisschen eifersüchtig, weil mein Team gestern in die Oper gegangen ist. Ich hätte gehen können, aber es wäre vielleicht nicht gut, drei Stunden sitzend zu verbringen, also bin ich nicht gegangen."

Wenig anfangen konnte er mit dem am Donnerstag bekannt gewordenen Vorschlag von Rafael Nadal, künftig nur noch ein Service zuzulassen. "Es könnte meinem Spiel helfen, ich habe kein so tolles Service wie John (Isner) oder Milos Raonic, aber ich glaube nicht, dass das kommen wird."

Freude über Osaka

Nishikori, der in seiner Karriere schon 20 Mio. US-Dollar Preisgeld verdient und ein Vielfaches an äußerst lukrativen Sponsorenverträgen in der Tasche hat, ist im "Race" auf den Fersen von u.a. Thiem. Dennoch denkt er laut eigenen Angaben nicht zu viel darüber nach. "Nicht wirklich. Ich möchte wirklich nach London fahren, aber ich hatte schon ein gutes Jahr. Ich erwarte nicht zu viel, nachdem ich von einer Verletzung zurückgekommen bin. Ich habe die letzten Monate genossen, und muss einfach hundert Prozent auf dem Platz bringen. Wenn ich dann verliere, verliere ich eben."

Eine große Freude hatte nicht nur er, sondern ganz Japan mit dem ersten Grand-Slam-Sieg für das Land der aufgehenden Sonne durch Naomi Osaka. "Es bedeutet mir etwas und natürlich auch für das japanische Tennis. Es war der erste Grand-Slam-Sieg für Japan und ich glaube, sie hat auch das Potenzial zur Nummer eins. Es war eine Überraschung für mich, wie sie Serena im US-Open-Finale geschlagen hat."

Traurig darüber, dass nicht er diese "Schallmauer" durchbrochen hat, ist Nishikori nicht. "Eigentlich bin ich froh, dass jemand dieses Ziel jetzt erreicht hat. Ich war einfach nur glücklich, dass eine Freundin den Grand Slam gewonnen hat." Bei sich selbst sieht er am ehesten auf Hardcourt die Chance, diesen ersten Major-Titel zu schaffen. "Ich mag auch Sand, aber ich habe jetzt glaube ich mehr Chancen auf Hartplatz, also entweder bei den US oder den Australian Open."