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Neuseeland ist Rugby-Weltmeister

And the winner is ... Neuseeland! Die All Blacks verteidigten am Samstagabend im Finale der WM in England und Wales als erstes Team ihren Titel – und holten sich erstmals bei einem Turnier, das nicht in Neuseeland stattfindet, den 38 Zentimeter kleinen Webb-Ellis-Cup.

Nach 30 Sekunden musste Israel Folau das erste harte Tackling einstecken, nach 1:30 Minuten blutete Kapitän Stephen Hooper in seinem 100. Länderspiel aus der Nase – Australien merkte von Beginn an, dass es den Neuseeländern ernst war mit dem dritten WM-Titel der Rugby-Geschichte. 80.125 Zuschauer im Londoner Rugby-Tempel Twickenham und rund eine halbe Million bei den Public Viewings allein in der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs fieberten mit.

Acht Minuten waren gespielt, als Dan Carter erstmals für die All Blacks mit einem Penalty-Kick anschrieb, 3:0. Und Neuseeland blieb dominant, während die Australier sich selbst mit Missverständnissen und Ballverlusten bremsten. Erst in der 12. Minute kamen die Wallabies erstmals an die 22-Meter-Linie des Gegners – weil Ben Smith einen weiten Kick von Bernard Foley nach vorne verloren hatte. Im folgenden Gedränge verloren die All Blacks das Gleichgewicht, und so kam Foley seinerseits zum Kick zwischen die Stangen: der Ausgleich (14.).

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Die Partie blieb im Gleichgewicht zwischen neuseeländischem Anrennen und überragendem Kampf der dritten Reihe der Australier – David Pocock, Michael Hooper und und Scott Fardy griffen sich die All Blacks stets zur rechten Zeit. In der 27. Minute durfte sich dann aber Dan Carter über den zweiten verwandelten Penalty-Kick nach einem zu hohen Tackling an den Hals und die neuerliche Führung des Titelverteidigers freuen. Und dann auch über eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter, denn das Team um den Waliser Nigel Owens, der als einer der Besten der Welt gilt, übersah einen klar nach vorne geworfenen Pass vor der Situation, die zum Penalty zum 9:3 der All Blacks führte.

Nun besann sich der Favorit auf seine Stärke, und mit dem schnellen Passspiel riss Neuseeland nun Löcher in die Defensive der Wallabies, die nicht mehr zu stopfen waren – Nehe Milner-Skudder kam kurz vor der Pause zum ersten Try, Carter traf die Conversion, 16:3.

Und als Ma’a Nonu dann nach dem Wiederanpfiff auch noch gleich den nächsten Try legte, da schien die Partie auch schon gelaufen. Zwar setzte Carter die Conversion dieses Mal neben das Ziel, doch war das 21:3 nicht zu viel des Guten für die Australier, die offensiv nichts zustande brachten? 70 Prozent Ballbesitz hatten die All Blacks zu diesem Zeitpunkt, und zu 78 Prozent spielte sich das Geschehen in der Hälfte der Wallabies ab – für die Australier, die die Oper in Sydney am Tag vor dem Finale in die Landesfarben Gold und Grün getaucht hatten, eine ernüchternde Bilanz.

Nein, nicht zu viel des Guten, sondern ein Weckruf: In der 53. Minute – die All Blacks hatten gerade Ben Smith wegen einer Gelben Karte für ein rüdes Tackling für zehn Minuten verloren – legte David Pocock Australiens ersten Try, Bernard Foley nutzte die Conversion zum 10:21. Und Australien marschierte weiter: 64. Minute, Will Genia machte seinem Namen alle Ehre und leitete den nächsten Try von Tevita Kuridrani mit einem herrlichen Kick ein, Foley erhöhte, 17:21.

Doch Dan Carter behielt in seinem ersten WM-Finale die Nerven und jagte einen Dropkick in der 70. Minute ins Tor, 24:17 zehn Minuten vor dem Ende, und fünf Minuten vor dem Ende stellte der 33-Jährige mit einem Penalty auf 27:17. Der Try von Beauden Barrett und Carters letzte Conversion setzten den Schlussspunkt unter ein denkwürdiges Finale: 34:17.

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Und so durften die All Blacks wieder einmal feiern. Richie McCaw den 131. Sieg in seinem 148. Länderspiel – Weltrekord – und Neuseeland den dritten WM-Titel – Weltrekord. Und Daniel Carter seinen ersten und wohl auch letzten WM-Titel. Künftig kassiert er bei Racing Metro 92 in Paris 1,5 Millionen Euro pro Saison – Weltrekord – und wird nie wieder für Neuseeland spielen. Denn ins Team der All Blacks darf nur, wer in Neuseeland spielt.