Wilder Ritt: Márquez siegt weiter
Er scheint momentan in seiner eigenen Klasse zu fahren. In der Klasse Moto GP – Marc Márquez. Der 20-Jährige war auch im Heimrennen von Aragon nicht zu bezwingen, feierte seinen sechsten Saisonsieg und den bereits 13. Platz auf dem Podium.
Titelverteidiger und Landsmann Jorge Lorenzo, der bereits vier WM-Titel in seiner Sammlung hat, wurde Zweiter und musste seinen jungen Widersacher auch in der Gesamtwertung weiter davonrasen lassen. Der Abstand beträgt vier Rennen vor Schluss 39 Punkte. Dritter ist derzeit ein weiterer Spanier: Dani Pedrosa (219 Zähler), der gestern allerdings schwer stürzte und damit seine WM-Hoffnungen begraben muss.
Aufholjagd
Dabei erwischte Lorenzo den besseren Start. In Runde sechs aber geschah die wohl WM-entscheidende Szene: Márquez attackierte den auf Platz zwei liegenden Teamkollegen Pedrosa vor einer Kurve so heftig, dass er selbst aus der Strecke musste. Pedrosa, bis zu diesem Zeitpunkt auch noch ein Konkurrent in der WM, sah die Ziellinie nicht mehr und musste im Krankenhaus von Saragossa ärztlich betreut werden. Eine böse Überraschung an seinem 28. Geburtstag.
Beirren ließ sich Márquez dadurch nicht, kehrte angriffslustig auf die Piste zurück, überholte zehn Runden vor Rennschluss den führenden Lorenzo und fuhr relativ entspannt seinem Triumph entgegen. Wieder einmal hat er die einzigartige Beherrschung der 250-PS-Maschine in Extremsituationen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im KURIER-Interview erklärte Márquez: „Ich habe mich sofort auf dem Bike wohlgefühlt. Mittlerweile ist das Motorrad fast Teil von mir. Die Maschine beherrscht nicht mich, ich spiele mit ihr.“
Damit ist Márquez in seiner Premieren-Saison der Gesamttitel in der Moto-GP kaum mehr zu nehmen. Er wäre der jüngste Champion, den es je in der Königsklasse gab.
Rückkehr
Wie erging es eigentlich Altmeister Valentino Rossi auf der Strecke von Aragon?
Der Italiener landete nach einem sehenswerten Duell mit dem Spanier Alvaro Bautista, dem Deutschen Stefan Bradl, sowie dem Engländer Cal Crutchlow auf Rang drei. Sein erster Podiumsplatz seit Laguna Seca.