Webber im Nürburgring-Training voran
Teamkollege
Mark Webber und Ferrari-Star Fernando Alonso haben am Freitag ihre Rolle als erste Herausforderer von Titelverteidiger Sebastian Vettel in der Formel-1-WM unterstrichen. Red-Bull-Pilot Webber sagte seinem Stallkollegen vor dessen Heimrennen auf dem Nürburgring mit Trainingsbestzeit den Kampf an. Silverstone-Sieger Alonso war am Vormittag im ersten freien Training für den Grand Prix von Deutschland der Schnellste gewesen.
Vettel kam in beiden Sessions nicht über Rang drei hinaus, verlor dabei jeweils mehr als drei Zehntelsekunden auf den Schnellsten. "Ich bin noch nicht ganz so zufrieden", gestand der überlegene WM-Leader. "Ich musste im Auto ziemlich viel herumrudern." Teamkollege Webber schien bei kühlen Bedingungen um 14 Grad in der Eifel auf Anhieb besser zurechtzukommen. Der Australier hatte Vettel in neun Saisonrennen bisher als Einziger zweimal die Pole Position abgejagt, darunter zuletzt in Großbritannien.
Dort hatte Webber seinen Teamkollegen auch auf der Strecke attackiert und sich damit einer Teamanweisung widersetzt. Der 34-Jährige, der bereits vor zwei Jahren auf dem Nürburgring gewonnen hatte, war in 1:31,711 Minuten der Schnellste. "Wir müssen für morgen einen Zahn zulegen", meinte Vettel. "Wir sind noch nicht so auf Zeit gekommen. Wir sind noch ein bisschen zu langsam." Das Qualifying steht am Samstag ab 14.00 Uhr (live ORF eins, RTL und Sky) auf dem Programm. Für das Wochenende ist Regen angesagt.
Am Freitag blieb es trotz dicker Wolken über dem Traditionskurs vorerst trocken. Hinter Vettel landete zweimal Alonsos Teamkollege Felipe Massa auf Platz vier. Damit spricht vieles für ein erneutes Duell der Bullen mit Ferrari. Alonso hatte zuletzt in Silverstone für den ersten Saisonsieg der Scuderia gesorgt und den Italienern damit neues Selbstvertrauen eingehaucht. Rekordweltmeister Michael Schumacher, der auf dem Nürburgring bereits viermal gewonnen hat, zeigte im Mercedes als Trainings-Fünfter auf.
McLaren hinkt hinterher
Gar nicht nach Wunsch lief es dagegen für McLaren. Die Ex-Weltmeister Lewis Hamilton und Jenson Button, die schon zuletzt in Silverstone ins Hintertreffen geraten waren, kamen am Nachmittag nicht über die Ränge sieben und elf hinaus. "Wir werden die Antwort nicht so schnell finden", meinte Hamilton. "Ferrari und Red Bull sind massiv schnell. Wir erwarten, dass wir hinter ihnen liegen. Aber im Rennen kann alles passieren." Vor allem bei chaotischen Wetterbedingungen, wie sie der Eifel innewohnen.
Vettel kann dem Heimrennen trotz seines Kaltstarts im Training relativ entspannt entgegenblicken. Der Weltmeister führt die WM-Wertung nach sechs Siegen und drei zweiten Plätzen 80 Punkte vor Webber an. Alonso folgt mit 92 Punkten Rückstand, Hamilton und Button fehlen jeweils bereits 95 Zähler auf den 24-Jährigen.