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Vettel lobt Suzuka: „Es ist wie eine Droge“

Vor jedem Rennwochenende wiederholt sich folgende Szene: Bei der Donnerstag-Pressekonferenz fragt ein Journalist einer lokalen Zeitung, wie den Fahrern das Land gefalle. Die Antworten unterscheiden sich kaum: „Die Leute sind hier sehr freundlich, und die Strecke gefällt mir.“

In Suzuka jedoch ist diese Antwort mehr als eine Höflichkeitsfloskel: Die Fahrer lieben die Strecke, und die Fans lieben die Fahrer. Die Piloten begeistern vor allem die vielen schnellen Kurven, darunter die legendäre 130R. „Auf dieser Strecke stehen dir definitiv die Haare zu Berge“, sagt Jenson Button vor dem Grand Prix am Sonntag (Start: 8 Uhr MESZ). „Ich mag es, dass hier keine Fehler verziehen werden. Wer bei anderen Strecken den Bremspunkt verpasst, fährt über Asphaltflächen wieder auf die Strecke zurück. Hier landest du im Kiesbett.“

Lotus-Mann Romain Grosjean sagt über die Strecke neben dem Vergnügungspark: „Definitiv mein Lieblingskurs. Es ist jeder Abschnitt herausfordernd, und der Fahrer kann sein Gefühl zeigen.“ Teamkollege Kimi Räikkönen ist für seine Verhältnisse enthusiastisch: „Auf Suzuka freue ich mich schon die ganze Saison. Es ist schnell und technisch, und es gibt viele Möglichkeiten zum Überholen. Darum sollte es im Rennsport gehen.“

Titelchance

Für Sebastian Vettel geht es schon um mehr: Der 26-Jährige könnte bereits am Sonntag den Titel fixieren – wenn er gewinnt und Fernando Alonso nicht besser als Neunter wird. Aus dem Jahr 2011 weiß der Deutsche, wie es sich anfühlt, in Japan die WM zu feiern: „Es war eine großartige Erfahrung, ein verrückter Tag und eine verrückte Karaoke-Nacht.“

Die Fans mögen Vettel, das war zuletzt nicht überall so. Vettel liebt die Fans: „Die sind verrückt, komplett verrückt im positiven Sinne.“ Außerdem begeistern ihn die vielen Mut-Kurven auf dem Suzuka International Racing Course: „Das verschafft dir eine große Befriedigung, und das ist der Grund, warum es wie eine Droge ist. Du willst jede Runde mehr und mehr.“