Márquez löscht den letzten weißen Fleck
Von Florian Plavec
Marc Márquez kennt scheinbar keine Grenzen. Der erst 21 Jahre alte Wunderfahrer aus Spanien siegte beim Grand Prix von Jerez und schrieb ein weiteres Stück Motorradgeschichte: Er hat nun auf jeder WM-Rennstrecke (klassenübergreifend) gewonnen.
Es war ein würdiger Europa-Auftakt 2014 in Südspanien. Exakt 117.001 Zuschauer sorgten für eine prächtige Kulisse und volle Ränge auf der Traditionsrennstrecke. Mit nur 290 km/h Höchstgeschwindigkeit ist Jerez kein Topspeed-Kurs. Hier kommt es mehr auf den Fahrer an, als auf jeder anderen Strecke. Und auch her siegte Márquez. Es war sein vierter Sieg im vierten Rennen der Saison. In dieser Form ist der zweite WM-Titel in der Königsklasse für den Honda-Piloten nur noch Formsache.
"Ich hätte es mir nicht so leicht vorgestellt", sagte der fröhliche Sieger. "Richtig lustig war es in den ersten drei Runden, da musste ich kämpfen. Aber dann war’s nicht mehr wirklich anstrengend."
Rang zwei ging an Márquez’ großes Idol. Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi (Yamaha) setzte sich nach einem spektakulären Zweikampf gegen Dani Pedrosa (Honda) durch. "Ich war so lange vor Dani, da habe ich ihm in der letzten Kurve die Türe zugemacht", erzählte der 35-jährige Rossi zufrieden. "Das war ein ganz tolles Rennen. Jerez ist eine meiner Lieblingsstrecken, aber ich war seit 2010 hier nicht mehr auf dem Podest."
Dani Pedrosa musste sich eingestehen: "Ich habe alles versucht, aber Marc war super-schnell."
Trauriger Jubilar
Enttäuschend verlief das Rennen für Jorge Lorenzo. An seinem 27. Geburtstag fuhr der spanische Yamaha-Pilot seinen 200. Grand Prix. Er musste sich mit Rang vier begnügen. In zwei Wochen hat er in Le Mans die Chance zur Revanche.
In der Moto2-Klasse ist der Mika Kallio seit Sonntag ein Kandidat auf den Titelgewinn. Der Finne gewann das Rennen eindrucksvoll vor Dominique Aegerter (CH) und dem 20-jährigen Deutschen Jonas Folger, der im erst vierten Rennen erstmals auf das Podest fuhr.