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Teamchef-Rochade in der Formel 1 auf neuem Höhepunkt

Mit dem Wechsel von Aufräumer Frédéric Vasseur zu Ferrari geht das Teamchef-Domino in der Formel 1 in die nächste Runde. Die Scuderia warb den 54-jährigen Franzosen beim Partnerteam Alfa Romeo ab und will mit ihm die titellose Zeit beenden. Er sei "hoch erfreut und geehrt", den wohl schwierigsten Job in der Formel 1 zu bekommen, ließ sich Vasseur in einer Mitteilung zitieren.

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Die Königspersonalie unter den Teamchefs ist damit geklärt. Doch das Wechselspiel geht weiter. Erst am Montag hatte Williams etwas überraschend den Rückzug des Deutschen Jost Capito (64) als Rennleiter verkündet. Seine Nachfolge ist offen.

Vasseur tritt die Nachfolge des vor zwei Wochen zurückgetretenen Mattia Binotto an. Vasseur hatte im Juli 2017 nach der Freistellung von Monisha Kaltenborn den Posten des Teamchefs und CEO bei Sauber (die Partnerschaft mit Alfa Romeo endet 2023) übernommen.

Die WM-Saison 2017 beendete der Hinwiler Rennstall auf dem zehnten und letzten Rang. In diesem Jahr führte Vasseur das Team auf Platz sechs, es ist das beste Abschneiden seit 2012.

Rochade betrifft auch McLaren

Für Vasseurs Job springt Andreas Seidl ein, bisher Teamchef bei McLaren. Der 46-Jährige aus Passau führte den britischen Rennstall seit 2019 und hat McLaren wieder zurück in die erweiterte Spitze der Formel 1 gebracht.

Bei Sauber allerdings bieten sich für den Deutschen spannende Perspektiven. Schließlich steigt Audi bei dem Schweizer Rennstall ein, zur Saison 2026 geht Sauber dann als Audi-Werksteam in der Königsklasse an den Start. Das Motorsport-Zentrum der Volkswagen-Tochter am Standort Neuburg an der Donau ist deutlich näher an der Heimat von Seidl als die McLaren-Fabrik im englischen Woking. Zudem hat Seidl als früherer Porsche-Rennleiter eine VW-Vergangenheit.

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Unterdessen wurde bei McLaren Andrea Stella als Teamchef vorgestellt. Der italienische Renningenieur ist seit 2015 bei McLaren und war bei den Briten zuletzt als Rennleiter tätig.

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Ferraris Strategiewechsel

Bei Ferrari ist die Verpflichtung von Vasseur ein Strategiewechsel. Nach dem Abschied von Jean Todt, der gemeinsam mit Michael Schumacher für die erfolgreichste Formel-1-Ära der Scuderia stand, kamen alle Teamchefs aus dem eigenen Haus. Stefano Domenicali, Marco Mattiaci, Maurizio Arrivabene und zuletzt Binotto wurden aus den eigenen Reihen befördert. Auf einen weiteren Fahrer-Titel aber wartet Ferrari seit dem WM-Triumph von Kimi Räikkönen im Jahr 2007, damals noch unter Todts Regie.

Das soll Vasseur jetzt ändern. Er wolle "für unsere Tifosi in aller Welt liefern", versprach Vasseur. Der Franzose soll sein Amt mit 9. änner antreten. Er war seit Mitte 2017 Teamchef bei Sauber. Zuvor war er bereits Rennleiter bei Renault gewesen.

Vasseur ist seit mehr als 25 Jahren im Motorsport unterwegs und hatte sich schon als Nachwuchsförderer einen Namen gemacht. Als ART-Teamchef brachte er auch den aktuellen Ferrari-Fahrer Charles Leclerc auf den Weg Richtung Formel 1. "Er hat an mich geglaubt, und wir hatten immer eine gute Beziehung", ließ Leclerc zuletzt wissen. 2018 fuhr der Monegasse bei Sauber unter Vasseur seine erste komplette Formel-1-Saison.

Im abgelaufenen WM-Jahr war Leclerc WM-Zweiter hinter Max Verstappen im Red Bull geworden. Der 25-Jährige hatte nach drei Rennen sogar 46 Punkte vor dem Niederländer gelegen. Fahrfehler, Strategieaussetzer und technische Schäden kosteten aber ein noch besseres Abschneiden. Wegen des erneuten Reinfalls muss Teamchef Binotto gehen. Jetzt soll es Vasseur richten.