Mercedes-Doppelsieg in Brasilien

Spektakuläre Rennen sehen anders aus. Rosberg – Hamilton – Vettel – Räikkönen, so lautete die Startaufstellung. Rosberg – Hamilton – Vettel – Räikkönen, so kamen sie ins Ziel. Die Mercedes-Fahrer dominierten das Rennen, Hamilton konnte Rosberg nicht gefährlich werden, der Deutsche gewann souverän und feierte seinen fünften Sieg 2015, seinen 13. insgesamt.

Dennoch ist die Saison von Nico Rosberg verkorkst. Gegen Hamilton hatte er klar das Nachsehen, der Engländer fixierte bereits vor drei Wochen in Austin den WM-Titel. Rosberg war frustriert – und setzte sich das nächste Ziel. Seine eigene Mini-WM wollte er gewinnen, bestehend aus den letzten drei Saisonrennen. Und der Deutsche scheint sein kleines Ziel zu erreichen. Nach dem Grand Prix in Mexiko gewann der 30-Jährige am Sonntag auch in São Paulo.

WM-Fahrerwertung

Ruhige Feier

Die Stimmung bei der Siegerehrung (mit Grid-Girls und diesmal auch mit Grid-Boys) war gedämpft. Die Gedanken waren in Paris. "Bei dem, was geschehen ist, relativiert sich so ein Sieg", sagte Rosberg. Zum Rennen: "Ich habe versucht, mein Tempo zu bestimmen, ich wollte nicht zu viel riskieren und ich habe alles in Griff gehabt." Warum es so gut läuft, nachdem er in der WM so schwer geschlagen wurde? " Keine Ahnung. Ich arbeite einfach konzentriert und habe damit Erfolg."

Lewis Hamilton, der noch nie in Brasilien gewinnen konnte, war unglücklich: "Ich war schnell, aber überholen konnte ich hier nicht. Am Schluss waren meine Reifen ruiniert."

Mercedes feierte den elften Doppelsieg im 18. Saisonrennen, mehr als 85 Prozent aller möglichen Punkte holten die Silberpfeile. Noch nie war ein Team so überlegen, wie es Mercedes heuer ist.

Einer der Verantwortlichen dafür ist Motorsportchef Toto Wolff. "An diese Doppelsiege kann man sich nie gewöhnen", sagte der Wiener. "Da steckt so viel Arbeit und so viel Einsatz dahinter."

Vettel gelang als Drittem vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen der bereits 13. Saison-Podestplatz. "Das war ein gutes Rennen für Ferrari", sagte der 28-Jährige. "Aber im nächsten Jahr müssen wir uns steigern."