Aufregung nach geheimen Reifentests
Ein geheimer Reifentest von Mercedes hat vor dem Start des Formel-1-Grand-Prix von Monaco für Aufregung gesorgt. Die Konkurrenz fühlt sich benachteiligt, weil die Silberpfeile vergangene Woche nach dem GP von Spanien in Barcelona auf Wunsch des Reifenherstellers Pirelli rund 1.000 km absolviert haben. Testfahrten sind während der Saison verboten.
Pirelli benötigte allerdings Daten für die leicht überarbeiteten Reifen, die ab dem nächsten Rennen in Kanada eingesetzt werden sollen. "Wie auch immer man es nennen will, das sind Testfahrten. Das verstößt klar gegen das Sportgesetz", meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der österreichisch-englische Rennstall hat daher noch vor dem Monaco-GP einen formellen Protest eingelegt und von der FIA "Klarstellung" verlangt. Mehrere Konkurrenzteams dürften sich anschließen.
Grauzone
Das FIA-Reglement verbietet zwar Testfahrten, der private Vertrag mit Pirelli erlaubt es aber, dass der Reifenlieferant die Teams um Hilfe bittet. Das schafft eine Grauzone. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery sowie die Mercedes-Verantwortlichen betonten zudem, dass die von den Stammfahrern Nico Rosberg und Lewis Hamilton absolvierten Tests zu 90 Prozent mit den Reifen für 2014 durchgeführt worden sind.
"Mercedes hat nichts falsch gemacht. Sie haben die FIA und alle anderen um Erlaubnis gefragt", erinnerte deren Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda. Auch andere Rennställe seien von Pirelli gefragt worden. Red Bull habe das Angebot laut Horner aber ausgeschlagen. Rosberg und Hamilton nahmen den Monaco-GP aus der ersten Startreihe vor den beiden Red Bulls in Angriff. Die Silberpfeile hatten im Saisonverlauf bisher mit besonders hohem Reifenverschleiß zu kämpfen.