Ferraris One-Man-Show
Von Florian Plavec
Manchmal geht Fernando Alonso einen Schritt zu weit. Mit einem Paintball-Gewehr im Anschlag posierte er vor dem Rennen in Austin für ein Foto, das via Twitter weltweit veröffentlicht wurde. Darunter der Text: "Bereit für die letzten 2 Rennen."
Doch die eher geschmacklose Aktion zeigt auch, welchen Kampfgeist der stolze Spanier besitzt. Ohne den 31-Jährigen wäre Ferrari im Jahr 2012 im sportlichen Niemandsland.
Alonso besitzt einen unbedingten Siegeswillen, sowie die Fähigkeit, das gesamte Team mitzureißen . Und er ist schnell. Sauschnell. Zu Saisonbeginn wurde der neue Ferrari noch als „Missgeburt“ bezeichnet. Dass die Italiener vor dem letzten Rennen noch die Chance auf den Titel haben, verdanken sie ausschließlich der fahrerischen Klasse von Alonso und seiner Gabe, das Team weiterzubringen.
"Das Wochenende in den USA war wie ein Sieg für uns", sagte Alonso nach seinem dritten Platz. "Dass wir nur drei Punkte verlieren, hätte niemand gedacht."
Nun hoffen Alonso und Ferrari auf einen gewohnt turbulenten Rennverlauf in Brasilien, denn "in der Formel 1 kann so viel passieren."
Tatsache ist allerdings, dass es Alonso nicht mehr selbst in der Hand hat, den Titel zu holen. Sollte er in Brasilien gewinnen, darf Vettel maximal Fünfter werden. Bei Platz zwei muss Vettel schon Rang acht belegen, wird Alonso Dritter, darf Vettel höchstens Zehnter werden.
Realistisch gesehen kann Alonso nur auf zwei Szenarien hoffen:
1.) Ausfall Sollte Vettel keine Punkte machen, was in dieser Saison erst drei Mal vorgekommen ist, reicht Alonso Rang drei zum Titel.
2.) Chaos-Rennen Im Regen ist Alonso mit seinem Ferrari stark – und alles möglich.
Mit dem Regentanz kann er bereits heute beginnen.