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Der Silberpfeil ist aus dem Sack

So hoch waren die Ansprüche in den vergangenen zwei Saisonen – und so groß die Enttäuschung. Seit der Übernahme des Weltmeister-Rennstalls BrawnGP Ende der Saison 2009 gelang Mercedes in der Formel 1 kein Sieg – eine sportliche Katastrophe für das stolze Team rund um Rekordweltmeister Michael Schumacher und seinen deutschen Landsmann Nico Rosberg.

Gegenwart

Doch heuer soll alles anders werden. Der Grund dafür heißt F1 W03 und ist der neue Silberpfeil, der am Dienstag am Circuit de Catalunya präsentiert wurde. "Ich habe ja schon einige Rollouts und Vorstellungen neuer Autos hinter mir, aber selbst nach all den Jahren fühlt sich das immer noch besonders an", sagte Schumacher, der am Dienstag den ersten offiziellen Testtag in Barcelona absolvierte. "Schon vergangene Woche, als wir den F1 W03 in Silverstone für Filmaufnahmen erstmals gefahren sind, gab er uns direkt ein gutes Gefühl."

Um die Präsentation des neuen Autos hatte Mercedes ein großes Trara gemacht. Als einziges der Top-Teams fuhr man bei den Testfahrten in Jerez vor zwei Wochen noch mit dem Modell 2011 – und schon vermutete die Konkurrenz, dass Mercedes eine sensationelle technische Neuerung so lange wie möglich verbergen will.

Dem scheint nun doch nicht so zu sein. Der neue Silberpfeil weist wie erwartet einen deutlichen Höcker an der Schnauze auf und folgt damit den Bauweisen von Ferrari und Red Bull. Nur McLaren setzt auf eine geschwungene Bauweise der Frontpartie. "Das markante Design der Fahrzeugnase, die gewöhnungsbedürftig ist, ist eine elegante Interpretation des aktuellen Reglements", sagte Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Wir sind so gut vorbereitet wie noch nie." Im Vorjahr war dem nicht so: Nachdem Mercedes gemerkt hatte, dass das Auto hinterherfährt, stockte das Team die Technik-Mannschaft deutlich auf und begann bereits im Mai 2011 mit der Entwicklung des Autos für 2012.

Zukunft

Die Performance des Autos wird entscheidend dafür sein, ob Schumacher noch eine Saison anhängen wird. Brawn geht davon aus, dass sich die Weichen für die Zukunft des 43-Jährigen bereits im ersten Saisonviertel stellen werden: "Anhand der Resultate wird schnell offensichtlich, in welche Richtung wir mit Michael planen."

Seit seinem Comeback vor zwei Jahren bei Mercedes wartet der 91-fache Grand-Prix-Gewinner noch auf einen Podestplatz. Derzeit steht das Team noch geschlossen hinter ihm und Motorsportchef Norbert Haug bezeichnet seinen Star in der FAZ gar als "Obermotivator im Team."

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