Bezirkshauptmannschaft als letzte Hürde
Genehmigungen.Es wird nicht nur gejubelt in Spielberg: Zum Beispiel bei Anrainer-Ombudsmann Karl Arbesser, der gestern Zweifel äußerte. Er wisse nicht, wie der Grand Prix mit dem aktuellen Bescheid für den Red-Bull-Ring „funktionieren“ könne. Beschränkungen bei Lärm und Zuschauerzahlen seien zu berücksichtigen.
Dazu komme, dass „das Land Steiermark gerade ein höchstgerichtliches Verfahren im Zusammenhang mit dem Ring verloren“ hat. Dem Ombudsmann zufolge haben die Anrainer Parteienstellung erhalten, die Betriebsgenehmigung müsse aufgehoben werden: „Red Bull hat einen Erdwall errichtet, wo eigentlich ein Gebäude mit Tribünen gebaut werden sollte. Das Land hat das erst im Nachhinein genehmigt, ohne uns Anrainer beizuziehen. Das war ein Fehler. Ich weiß nicht, ob sie 2014 überhaupt eine Betriebsgenehmigung haben werden.“
Ungeachtet des Urteils des VwGH (vom 20. Juni 2013) und dessen Konsequenzen gibt es für den Red-Bull-Ring einen bestehenden Bescheid: Demnach sind pro Tag maximal 40.000 Zuschauer erlaubt, und das nur an zehn Tagen pro Jahr.
Harald Schnedl, Leiter des Anlagenreferats der Bezirkshauptmannschaft Murtal, erklärte dass erst das genaue Betriebskonzept für die Formel 1 von Red Bull vorgelegt werden müsse. Danach erwarte er sich Änderungsanträge, vor allem was die Besucherzahl betrifft.
Denkbar seien die Errichtung des bereits genehmigten Gebäudes anstelle des Erdwalls, mobile Tribünen oder Stehplätze. Ein komplettes Umweltverträglichkeitsverfahren unter Einbeziehung der Anrainer sei laut Schnedl in der kurzen Zeit nicht machbar, weshalb wohl eher ein Konzept mit Änderungen zu erwarten sei. Gespräche mit den Verantwortlichen des Rings sind in den kommenden Tagen geplant.