41 Mio. Dollar Schmiergeld für Gribkowsky?
Formel-1-Boss
Bernie Ecclestone soll laut Anklage der Staatsanwaltschaft München den damaligen Vorstand der bayerischen Landesbank,
Gerhard Gribkowsky, bestochen haben.
Dies geht aus einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins Focus hervor. Laut der Vorabmeldung soll Ecclestone dem Banker nicht weniger als 41,4 Mio. Dollar (28,8 Mio. Euro) zukommen lassen haben, damit der von weiteren rechtlichen Schritten absieht.
Im Jahr 2004 hatte Gribkowsky den Briten verklagt. Er wollte den Einfluss der BayernLB in der Formel 1 verstärken. Gribkowsky soll sich zudem eine Spitzenposition in der Formel 1 versprochen haben.
Skandal-Banker
Die
Staatsanwaltschaft sieht dabei laut Focus einen ausgeklügelten Plan: Damit
Ecclestone die 41,4 Mio. Dollar für Gribkowsky nicht aus eigener Tasche zahlen musste, sondern von der Bank erhielt, habe Gribkowsky eine Provisionsvereinbarung konstruiert.
Um diese zu verschleiern, soll er die Bankgremien lediglich über den Nettokaufbetrag entscheiden haben lassen. Die tatsächlichen Bruttokosten gestaltete er dann laut den Ermittlungen nach eigenem großzügigen Ermessen, so der Bericht.
Gribkowsky betreute 2006 für die BayernLB den Verkauf der Formel-1-Anteile an den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners. Wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen soll der Landesbank ein Schaden von knapp 66,5 Mio. Dollar entstanden sein.
Seit Anfang Jänner sitzt Gribkowsky, der Millionensummen in österreichischen Privatstiftungen geparkt haben soll, in Untersuchungshaft. Mitte Juli erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Banker, unter anderem wird ihm Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Nachforderungen an Ecclestone
Ecclestone indes könnte sich bald mit einer Millionenforderung konfrontiert sehen. Wie der britische Daily Telegraph am Donnerstag und tags darauf die FAZ berichteten, will das Münchner Medienhaus
Constantin Medien AG angeblich den Formel-1-Chef klagen und mehr als 100 Mio. Dollar von ihm einfordern.
Der Vorwurf soll lauten, dass der Rennstallbetreiber im Zuge des Rechteverkaufs an CVC Lizenzzahlungen zurückgehalten hat, auf die Constantin Anspruch gehabt hätte. Constantin Medien ist die Rechtsnachfolgerin von EM.TV, der Rechteverwertungs- und Merchandising-Gesellschaft, die Anfang des vergangenen Jahrzehnts die Formel-1-Rechte teuer erworben hat und daran zugrunde ging.