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Dominic Thiem steht im French-Open-Viertelfinale

Dominic Thiem steht im Viertelfinale der French Open in Paris. Österreichs bester Tennis-Spieler setzte sich im Achtelfinale des Grand Slams in Paris in drei Sätzen mit 6:4, 6:4 und 6:2 gegen den Franzosen Gael Monfils durch.

In der nächsten Runde bekommt es der 25-Jährige mit dem Russen Karen Chatschanow zu tun, der Juan Martin del Potro aus dem Turnier warf.

Thiem steht nun zum insgesamt fünften Mal bei einem Major in der Runde der letzten acht. Das Match um sein viertes Semifinale in Roland Garros en suite geht am Mittwoch in Szene. Gegen Del Potro hat er eine 0:4-Bilanz stehen, gegen Chantschanow das bisher einzige Duell verloren. 

Der Niederösterreicher hat in Sachen Viertelfinali in Roland Garros nun Österreichs bisher einzigen Grand-Slam-Sieger überholt. Thomas Muster, French-Open-Champion 1995, hatte im Westen von Paris "nur" dreimal das Viertelfinale erreicht.

Ein Achtelfinalspiel bei einem Grand-Slam-Turnier ist meistens kein Kindergeburtstag. Und Dominic Thiem hatte sich wahrscheinlich auch nicht unbedingt einen gemütlichen Nachmittag in Paris erwartet.

Vor allem zu Beginn hätte er wahrscheinlich sogar mit verbundenen Augen spielen können, Gegner Gaël Monfils brachte da nicht viel zusammen Mit Fortdauer des Nachmittages musste Thiem schon noch sein Repertoire auspacken, um sich mit einem 6:4-6:4-6:2-Sieg im Auswärtsspiel das Viertelfinal-Ticket zu sichern. Dort wird es schwieriger.

Fehlstart

Man hat es schon beim Einspielen bemerkt: Monfils wirkte zu Beginn, als hätte er Lust auf alles andere als Tennis an diesem Tag. Was bemerkenswert ist, weil er in einem Achtelfinale der French Open stand, weil er dies als letzte heimische Hoffnung tun durfte.Thiem kam deshalb relativ unaufgeregt und ohne sich anstrengen zu müssen zu einer 4:0-Führung. Da schlichen sich die ersten Zuschauer am Court Philippe Chatrier, weil Monfils kaum einen Ball übers Netz brachte.

Heimspiel

Nach und nach füllte sich der Centrecourt, und als die dann 15.000 Tennisfans merkten, dass auch Monfils langsam ins Spiel kam, wurde es ein Heimspiel für die Franzosen. Doch Österreichs Topmann, dessen Vater erstmals bei der diesjährigen Auflage in der Box saß, kassierte zwar ein Break, gewann aber den ersten Satz 6:4.

Im zweiten wurde die Partie viel besser, ein Break bei 4:4 reichte dem Ranglisten-Vierten zur 2:0-Satzführung. Im dritten erntete aber Thiem den bislang größten Applaus, als er einen Tweener (Ball zwischen den Beinen geschlagen) zum 1:1 ausglich (der Punkt wurde zum Schlag des bisherigen Turniers gewählt.)

Der Lichtenwörther spielte danach phasenweise sein bestes Tennis, das logischerweise gut genug war für den Gegner, der im Ranking auf Platz 17 steht und 2008 als bestes Ergebnis in Roland Garros das Halbfinale erreichte. Ausbaufähig ist vielleicht sein Modegeschmack, ein Fan meinte: „Das sieht aus wie das Leiberl von der Lichtenwörther Nummer 7.“

Leiberl hin, Leiberl her, Monfils hatte in der Folge keine Wäsch’ mehr auf dem Platz. Dabei hat sich der 32-Jährige aufgrund seines attraktiven Spielstils auch die Beinamen Zauberer oder Voodoo-Man gesichert. Ein Re-Break konnte er sich aber nicht sichern, nach 1:48-Spielzeit hatte der Franzose ausgezaubert. „Es sind immer tolle Spiele gegen Gaël, er ist einer der Nettesten auf der Tour“, sagt der 25-Jährige. „Es war mein bestes Spiel heuer hier.“

Historisches

Dominic Thiem ist nun der erste Österreicher, der in Paris zum vierten Mal zumindest im Viertelfinale steht. Thomas Muster schaffte dieses Kunststück nur drei Mal, 1990 scheiterte der Steirer im Semifinale, 1995 siegte er als bisher einziger Österreicher bei den French Open, 1998 war im Viertelfinale Schluss. Thiem hat in Paris noch mehr vor. 2016 zog er nach dem ersten Semifinal-Einzug erstmals in die Top Ten ein. Die hat er bis heute nicht mehr verlassen. Im Live-Ranking ist er Siebenter – weil die Punkte vom Vorjahresfinale aus der Wertung fallen.

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Djokovic makellos

Novak Djokovic hat seine Anwartschaft, nach den Triumphen in Wimbledon, bei den US und den Australian Open auch in Roland Garros den Titel zu holen, am Montag einmal mehr untermauert. Der topgesetzte Serbe ließ dem Deutschen Jan-Lennard Struff beim 6:3,6:2,6:2 keine Chance. Djokovic trifft im Viertelfinale entweder auf dessen Landsmann Alexander Zverev (5) oder Fabio Fognini (ITA-9).

Weit mehr Mühe hatte der als Nummer 7 gesetzte Japaner Kei Nishikori gegen den Franzosen Benoit Paire. Nach einer 2:1-Satzführung vom Vortag, als wegen Dunkelheit abgebrochen werden musste, benötigte Nishikori insgesamt 3:55 Stunden zum 6:2,6:7(8),6:2,6:7(8),7:5 und steht in der Runde der letzten acht. In dieser fordert er den elffachen French-Open-Sieger Rafael Nadal (ESP-2).

Bei den Damen haben sich Ashleigh Barty (AUS-8) und Madison Keys (USA-14) für das Viertelfinale qualifiziert, in dem sie nun aufeinandertreffen. Barty besiegte die Bezwingerin von Serena Williams, die US-Amerikanerin Sofia Kenin 6:3,3:6,6:0. Keys beendete den Erfolgslauf der Tschechin Katerina Siniakova (CZE) mit 6:2,6:4.