Lernphasen für Bernadette Schild und Matthias Mayer
Von Stefan Sigwarth
Bernadette Schild hatte sich das so gedacht: Heiraten, den Mädchennamen behalten, wird schon keiner merken, dass da Ringe getauscht worden sind. "Aber irgendwie hat uns ein Fotograf erwischt, und dann hab’ ich’s halt doch bekannt gegeben" – sie ist nun zwar offiziell die Gemahlin von Armin Wierer, dem Sportwissenschaftler, der auch ihr Konditionstrainer ist, aber die neugierigen Journalisten werden weiter von Bernadette Schild schreiben.
Die Slalom-Spezialistin aus Saalfelden hat nach zwei schwierigen Jahren mit Ausrüster Rossignol den Ruf aus Vorarlberg gehört und fährt nun für Head, derzeit tüftelt die 26-Jährige vor allem an den Schuhen: "Sieben Paar hab’ ich im Moment." Was es bringt, zeigt am 12. November der Slalom in Levi (FIN).
Den Wechsel von Atomic zu Rossignol anno 2014 sieht sie im Rückblick freilich nicht als Fehler: "Es hat sich richtig angefühlt damals, und ich habe viel aus dieser Zeit gelernt." Größte Lehre: "Der Ski muss zum Läufer passen und nicht umgekehrt – Frida Hansdotter hat ja im letzten Winter den Slalom-Weltcup auf Rossignol gewonnen."
Eine Lernphase durchläuft auch ihr UNIQA-Kollege Matthias Mayer, der Olympiasieger der Abfahrt von Sotschi 2014. Der 26-jährige Afritzer profitiert auf dem Weg zurück nach seinem Wirbelbruch bei einem Sturz in Gröden im letzten Dezember von den Tipps von Ex-Abfahrer Werner Franz, der das Trainerteam verstärkt. Die Unfallstelle hat der Kärntner im Spätsommer besichtigt: "Ich bin die Piste runtergewandert, ich stell’s mir jetzt eigentlich ganz gut vor, im Dezember wieder runterzufahren." Geplanter Saisonstart für Mayer ist Lake Louise, am 10. November geht es mit den Kollegen nach Kanada. Das geplante Training in den USA wurde mangels Kälte abgesagt.