Sport

Mit vollem Tempo durchs wilde Wiener Wasser

Eigentlich wäre es ja ganz einfach: Die Herren und Damen Kanufahrer setzen ihre Boote im Süden der Wiener Donauinsel in den Fluss und fahren dann um die Wette. So einfach ist es aber eben nicht, weil es eine Wildwasser-Sprint-WM ist, die am Wochenende in der Verbund-Wasserarena nahe der Steinspornbrücke im 22. Gemeinebezirk stattfindet.

Seit vor zwei Jahren die Wildwasserstrecke installiert wurde, fließen zu Wettkampf-, Trainings- und Spaßzwecken (Privatpersonen können mit einem Schlauchboot die 255 Meter hinunterwirbeln) acht bis zwölf Kubikmeter die 3,75 Meter Höhendifferenz hinunter. Pumpen entnehmen das Wasser der Donau, anschließend kehrt es wieder in sein angestammtes Bett zurück. Bis zu 50 Stundenkilometer erreichen die Athleten im Sprint; und wie der Name sagt, geht es in dieser Disziplin im Gegensatz zum Slalom nur bergab, und das in bis zu 4000 Euro teuren Kohlefaser-Booten.

Späte Co-Favoritin

Mehr als 150 Boote aus 22 Nationen haben sich für die Qualifikation am Samstag angekündigt (Canadier-Einer Herren sowie Kajak-Einer Damen und Herren ab 10 Uhr, Canadier-Einer Damen und Canadier-Zweier Herren ab 14 Uhr), die Einzel-Finali sind am Sonntag ab 10 Uhr. Und die Österreicher sind noch zu einer neuen Hoffnungsträgerin gekommen: Die Kärntnerin Nina Weratschnig ist am letzten Sonntag erstmals einen Wildwasser-Sprint auf Weltcupniveau gefahren – und die 17-Jährige wurde Zweite. Gerhard Schmid, 45 Mal Staatsmeister, ist mit 37 ein Routinier, seine elfte WM ist seine erste in der Heimat. "Wir haben zwar keine echten Topfavoriten, aber einige Medaillenkandidaten", weiß der Kärntner Doktor der Medizin. Manuel Filzwieser und Peter Draxler sind im Canadier-Zweier unter den Favoriten, sie kommen als Gesamtweltcupsieger auf die Donauinsel. Der Kärntner Wahl-Wiener Filzwieser weiß freilich auch: "Der Kanal in Wien ist extrem schwierig. Da darfst du dir keinen Fehler erlauben."

Damen in Krakau stark

Österreichs beste Slalom-Damen sind am Wochenende im wilden Wasser von Krakau beim zweiten Saison-Weltcup. Viktoria Wolffhardt (18.) und Corinna Kuhnle (22.) qualifizierten sich für das Halbfinale der besten 30 am Sonntag. Violetta Oblinger-Peters scheiterte als 31.