Judo-EM: Türkin verweigert israelischer Gegnerin den Handschlag
Bei den Judo-Europameisterschaften im französischen Montpellier hat die türkische Judoka Tugce Beder ihrer israelischen Gegnerin Tamar Malca den üblichen Handschlag verweigert.
Nachdem Beder (23) in der ersten Runde in der Klasse bis 48 kg verloren hatte, war Malca (23) mit ausgestreckter Hand auf ihre Konkurrentin zugegangen. Beder drehte sich aber weg und verließ die Matte. Malca zeigte diese Szenen in ihrer Instagram-Story. Von Beder gab es zunächst keinen Kommentar.
Verband: Handschlag sei nicht vorgeschrieben
Der Europäische Judo-Union (EJU) verwies auf Anfrage darauf, dass nach Kampfende zwar eine Verbeugung verpflichtend sei, ein Handschlag aber nicht vorgeschrieben sei. Deshalb habe es keine Reaktion des Kampfrichters gegeben.
"Es gab auch danach keine Aktionen, die Anlass für eine etwaige Sanktion gegeben hätten. Der Kampf wurde hart geführt, war aber durchaus fair", sagte EJU-Vizepräsident Otto Kneitinger. "Der Vorfall wurde mit beiden Teams nicht weiter diskutiert, eine Handshake-Verweigerung kommt im Judo zwar nicht oft, aber doch vor."
Französischen Medienberichten zufolge sind die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz israelischer Athletinnen und Athleten bei den Judo-Europameisterschaften vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs und dem Massaker durch Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor knapp einem Monat erhöht.
Borchashvili an Bronze vorbei
Nichts wurde es mit einer Medaille für den Österreicher Wachid Borchashvili. In der Klasse bis 81 Kilogramm musste er sich im Semifinale gegen Vedat Albayrak (TUR) im Golden Score geschlagen geben. Gehandicapt durch eine Knöchelverletzung unterlag er im Kampf um Bronze knapp dem Deutschen Dominic Ressel.