US Open: In der größten Hitze blieb Thiem am Ende cool
Gewiss, von Dominic Thiem hat man auch in New York schon bessere Spiele gesehen. Österreichs Topmann zeigte aber große Kämpferqualitäten, er schlug den Amerikaner Steve Johnson in 3:34-Stunden 6:7, 6:3, 5:7, 6:4, 6:1. Einen Johnson, der mit seinem Schnauzer gut in die 70er-Serie Straßen von San Francisco gepasst hätte.
Thiem brachte im Schongang seine Aufschlagspiele durch, Johnson machte als Rückschläger im ersten Satz ganze vier Punkte. Der Niederösterreicher kam immerhin zu zwei Breakbällen, die Johnson aber abwehren konnte. Logische Konsequenz war ein Tie-Break. Ein dummer Fehler von Thiem war es, der Johnson den ersten Satzball brachte, den er auch nützte.
Im zweiten Satz gelang es Thiem aber, das Break. Ein zweites wäre es auch fast geworden, doch ein Rückhand-Passierball landete knapp im Aus. An der Dramaturgie änderte sich nichts mehr, Thiem schaffte den Satzausgleich, auch, weil sich Johnson nach einem falschen Schritt am Knöchel verletzte. Im dritten Satz war Johnson aber wieder schmerzlos und gewann 7:5 nachdem er bei 5:4 schon vier Satzbälle vergeben hatte.
Der nächste Ami, bitte
Der vierte Satz war ein Spiegelbild des zweiten und deshalb gab es einen fünften. Und auch der begann mit einem schnellen Break für Thiem, der die Hitze besser wegsteckte und als Sieger in die 3. Runde einzog. „Ich habe mich immer besser gefühlt, je länger das Match gedauert hat. Das Beste war sicherlich der letzte Satz“, sagt Thiem, der das Ambiente liebt. „Die Atmosphäre hier hilft mir bei so harten Bedingungen. Das Publikum war fair und toll.“
Am Freitag wartet wieder mit Taylor Fritz erneut ein US-Mann. Gegen den erst 20-Jährigen gewann Thiem im Vorjahr in New York in vier Sätzen.
Im Doppel zog Jürgen Melzer mit dem Kroaten Nikola Metkic, normalerweise Standardpartner des verletzten Alexander Peya, in die 2. Runde ein. Gescheitert ist hingegen Philipp Oswald mit dem Weißrussen Max Mirnji.