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Hempel nach später Einsicht wieder startberechtigt

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat am Montag in einer Aussendung mitgeteilt, dass Triathlet Hannes Hempel seit 10. Jänner dieses Jahres wieder startberechtigt ist. Als Grund führte die NADA ein umfassendes Geständnis und die Unterstützung des 38-jährigen Kärntners an. Hempel war 2008 für vier Jahre gesperrt worden. Damit steht einem Comeback des Klagenfurters nichts mehr im Wege.

Die jüngsten Aussagen von Hempel ermöglichten es der NADA, "die Einleitung entsprechender Verfahren gegen die in den vorlegten Vernehmungsprotokollen namentlich angeführten Personen zu beantragen bzw. durchführen zu können". Damit liegt ein Verhalten für eine "außerordentliche Strafmilderung" laut Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vor, das mit der Reduzierung der Sperre um vier Monate honoriert wurde.

Lange hatte Hempel die gegen ihn erhobenen Vorwürfe geleugnet, zeigte sich aber am Ende doch noch geständig und bereit zur Zusammenarbeit mit den Behörden. "In seiner der Rechtskommission zunächst vorgelegten zeugenschaftlichen Aussage vor der Polizei hat der Athlet Hannes Hempel nur bestätigt, dass die Aussagen des Zeugen Bernhard Kohl, nach welchem er diesem die verbotene Substanz CERA übergeben hat, richtig sind, sohin der Zeuge Bernhard Kohl diesbezüglich im Verfahren vor der Rechtskommission bzw. vor der Polizei stets die Wahrheit gesagt hat", schrieb die NADA.

Diese Aussagen allein hätten jedoch nicht laut WADA-Code die für eine Herabsetzung oder Aussetzung der Sperre geforderte wesentliche Unterstützung dargestellt. Hempel hatte damit ja nur gestanden, weswegen er aufgrund von Beweisen bereits rechtskräftig von der Unabhängigen Schiedskommission der NADA verurteilt worden war. Neben dem Geständnis entschloss sich der Kärntner deshalb auch zur Kooperation.

"Letztlich hat Hempel im Rahmen von weiteren zeugenschaftlichen Aussagen vor der Polizei namentlich jene Personen genannt, von welchen er die von ihm sodann weitergegebenen verbotenen Substanzen erhalten hat. Auch hat er andere Personen genannt, die seines Wissens nach Verstöße gegen die Anti-Dopingbestimmungen möglicherweise begangen haben. Diese Aussagen hat er durch Vorlage seiner Vernehmungsprotokolle vor der Polizei, bestätigt durch Aussagen der zuständigen Ermittlungsbeamten, gegenüber der Rechtskommission auch bestätigt", erklärte die NADA, dass es aufgrund dieser "wesentlichen Unterstützung" zur Reduzierung der Sperre kam.

Allerdings wurde von der NADA auch darauf hingewiesen, "dass Hempel in dem vorangegangenen Verfahren vor der Rechtskommission zunächst nur geleugnet und erst im Verfahren im Zusammenhang mit der beantragten Herabsetzung seine Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen zugestanden sowie auch seine Lieferanten genannt hat". Nach Abwägung aller Fakten war die Rechtskommission schließlich der Ansicht, dass eine Sperre von drei Jahren und acht Monate "ausreichend erscheinen, den Beschuldigten das Verbotene seiner Handlung zu verdeutlichen und ihn von weiteren Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen abzuhalten".

Während Hempel wieder startberechtigt ist, sind zwei Pferdesportlerinnen am Montag für mehrere Monate wegen Dopingvergehen gesperrt worden: Eva Wegrostek und ihr Dressurpferd "Gentleman 13", dem eine verbotene Substanz verabreicht wurde, wurden rückwirkend für ein halbes Jahr bis 15. März dieses Jahres von allen Wettkämpfen ausgeschlossen. Springreiterin Elisabeth Wilson und ihr Pferd "Prestige 5" wurden für sieben Monate bzw. bis 21. Mai dieses Jahres gesperrt. Im Körper von Prestige 5 waren zwei verbotene Substanzen nachgewiesen worden.