Zähes Ringen um die Zukunft der Bundesliga
Was ist die beste Struktur für den österreichischen Fußball? Wie viele Profivereine und wie viele Profiligen verträgt der österreichische Fußball? Die Präsidenten der Bundesligaklubs treffen sich am Dienstag, um über das am Freitag veröffentlichte Papier zu diskutieren.
Der ÖFB will unbedingt den Direktaufstieg der drei Regionalligameister. Die Bundesliga will keine drei Absteiger (das wären fast 30 Prozent) und auch keine Aufstockung der zweithöchsten Leistungsklasse. Der ÖFB will der Bundesliga abringen, dass nur noch drei Amateurteams pro Regionalliga spielen dürfen. Etliche Akademie-Talente würden dafür in die Landesliga verbannt. Dabei wollte der technische Direktor des ÖFB, Willibald Ruttensteiner, die zweithöchste Spielklasse aufstocken, um gerade diesen Talenten Platz zum Spielen zu verschaffen.
Zwei Regionalligen
Schon 2009 gab es mehrere Kommissionen und zahlreiche Sitzungen in Sachen Zukunft der Bundesliga. Damals wurde sogar ein Beschluss gefasst: ÖFB-Präsident Windtner und Salzburgs Landespräsident Hübl waren dafür, auf zwei Regionalligen zurückzugehen.
In der Bundesliga scheint man gewillt, dieses Thema wieder aufzugreifen. So will man sich nicht von der Zahl der Bundesländer leiten lassen, neun kann man schwerlich durch zwei teilen. Es soll die Zuteilung nach Anzahl der Vereine in den Landesverbänden erfolgen.
Denn im Juni möchte Windtner wiedergewählt werden. Und Rinner will im Dezember in seinem Amt bestätigt werden. Bis zum 31. März soll daher der Stein der Weisen gefunden werden.
Neue Funktionäre
Bei den wiederkehrenden Diskussionen über das Ligaformat zeigt sich auch ein weiteres Problem des österreichischen Fußballs – und zwar die fehlende Kontinuität auf Funktionärsebene, in der Bundesliga wie im ÖFB. 2008 wurde die zweithöchste Liga auf zehn Vereine verkleinert. Aus dieser Zeit sind nur noch fünf Klubchefs der obersten Liga dabei. Von den damals zwölf Vereinen der zweithöchsten Liga sind es gar nur noch zwei. Damals wurde der Direktaufstieg abgeschafft. Inzwischen gab es in sieben von neun Landesverbänden nicht nur einen Führungs-, sondern offenbar auch einen Paradigmenwechsel. Neue Funktionäre kamen ans Ruder, plötzlich sind sich die neun Landesverbandspräsidenten in der Frage des Direktaufstiegs einig. Wobei im vorgelegten Papier erst wieder zwei von drei Meistern Relegation spielen.