Nächste WM-Sensation: Marokko demütigt ewigen Geheimfavorit Belgien
So laut wie im Al Thumama Stadion war es bei dieser WM noch selten. Nicht nur die angereisten Marokkaner feierten eine Überraschung, die völlig verdient war: Belgien wurde 2:0 besiegt.
Nach dem glücklichen 1:0-Sieg gegen Kanada hatte Belgien auch gegen Marokko die erste Chance. Batshuayi ist aber kein adäquater Ersatz für den angeschlagenen Mittelstürmer Lukaku (5.).
Schon bald zeigte sich, dass die „goldene Generation“ der Belgier Rost angesetzt hat. Die Kritik von Spielmacher De Bruyne war nicht verfrüht und durchaus berechtigt: Nach vorne fehlt es an Präzision, Ideen und Tempo. Dass hier die langjährige Nummer 1 der FIFA-Weltrangliste antrat, wirkte wie eine Erinnerung aus ganz alten Zeiten.
Für Außenseiter Marokko war es kein Problem, wie beim 0:0 gegen Vizeweltmeister Kroatien auf Augenhöhe zu agieren. Angetrieben von den Fans wurden die Nordafrikaner mutiger.
Mit der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff gelang die Führung. Das Tor von Ziyech wurde vom VAR aber zurecht annulliert. Beim Freistoß, der immer länger wurde, hatte Saiss aus Abseitsposition startend Tormann Courtois irritiert.
Auch nach der Pause war Marokko gefährlich, Boufal verfehlte knapp. Nach 65 Minuten kam Belgien endlich einem Tor nahe. Der Versuch von Joker Mertens wurde gehalten. Acht Minuten später wiederholte sich die Szene vom 0:1: Saiss irritierte Courtois bei einem Freistoß von der Seite. Diesmal war der Marokkaner aber nicht im Abseits und der Real-Goalie griff wieder daneben. Die Mehrheit im Stadion jubelte ausgelassen über den Treffer von Sabiri. Es war das erste direkte Freistoßtor der WM.
Als letzte Hoffnung kam Lukaku doch noch, aber Österreichs Gegner in der EM-Qualifikation wurde nicht mehr gefährlich. Ziyech legte in Minute 92 sogar das 2:0 auf, Aboukhlal machte die Überraschung perfekt.