Wie die Super League mit faulen Tricks populär werden sollte
Tausende Fake Accounts aus sogenannten "Trollfarmen" haben laut einer Studie versucht, auf Social-Media-Kanälen Stimmung zugunsten der vorerst gescheiterten Super League zu machen. Wie die spanische Zeitung El Confidencial unter Verweis auf Nachforschungen einer digitalen Beratungsagentur berichtete, seien in den Stunden nach der Verkündung der Eliteliga alleine 3.600 Tweets mit demselben die Super League befürwortenden Wortlaut von neu erstellten Accounts gepostet worden.
Ein Hashtag, das der Unterstützung für Real Madrids Präsident Florentino Perez dient, sei demnach von 7.000 Accounts - die meisten ohne einen einzigen Follower - in rund 18.000 Tweets benutzt worden.
Die betreffenden "Fake Accounts" seien in erster Linie in Spanien und den arabischen Ländern verortet worden, berichtete die Agentur Pandemia Digital. Hunderte Bots, also Computerprogramme, die automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeiten, seien genutzt worden.
Trotzdem negativ
Insgesamt war die Stimmung in den Sozialen Medien deutlich negativ zur Super League eingestellt. Laut der Studie wurden in den ersten 72 Stunden nach deren Gründung mehr als zwei Millionen Tweets von 272.000 Accounts abgesetzt. Die meisten hätten die Liga abgelehnt.
Zwölf europäische Topclubs aus England, Italien und Spanien hatten im April mit der Bekanntgabe ihrer Pläne vor allem Empörung ausgelöst. Diese Superliga wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League getreten. Nationale Ligen und Verbände sowie Regierungen kritisierten dies scharf. Nach dem Rückzug der meisten Clubs ist die Superliga vorerst vom Tisch. Real, Barcelona und Juventus Turin halten aber weiter an den Plänen fest.