Sport/Fußball

Taboga relativiert, Kuljic in Privat-Konkurs

Am Tag nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Erpressung Dominique Tabogas durch eine Gruppe dreier Personen hört sich vieles schon ganz anders an. Er habe insgesamt nicht über 70.000 Euro an seine Erpresser ausgehändigt, sondern „einen Betrag etwas unter 30.000 Euro“, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft Salzburg am Mittwoch.

Taboga habe in seiner Aussage ein bisschen zurückgerudert, erklärte Marcus Neher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg. Eine von insgesamt drei Personen, die am Dienstag in Anif bei Salzburg festgenommen wurden, ist mittlerweile wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Es soll sich dabei um Zelinhan S. handeln. Die zwei anderen, Ex-Teamspieler Sanel Kuljic sowie Sulim D., befinden sich noch in Polizeigewahrsam. Für diese beiden Personen sei nun eine Überstellung in die Justizanstalt Salzburg angeordnet worden, erklärte Neher.

Die Beschuldigten-Vernehmungen bei der Polizei sind vorerst abgeschlossen. Kuljic soll sich offenbar damit gerechtfertigt haben, dass ihm Taboga Geld schulde. Die beiden Profis hatten im Frühjahr 2012 zusammen für Kapfenberg gespielt.

Klar, dass die Sache auch Kapfenbergs Klubboss Erwin Fuchs aufstößt. „Für einen Klub ist so etwas schlimm“, meinte Fuchs. „Es ist Betrug, was die Herrschaften machen.“ Dabei handle es sich um gut bezahlte Dienstnehmer. „Es müssen sehr hohe Summen im Spiel sein, sonst macht man so etwas nicht.“

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Kuljic selbst ist jedenfalls zahlungsunfähig, wie aus einem offen zugänglichen Insolvenz-Antrag des Justizministeriums hervorgeht (siehe Faksimile). Das Konkurs-Verfahren wurde jedoch nie eröffnet, weil Kuljic als zahlungsunfähig gilt. Nicht schlecht für einen, der in seiner finanziellen Blüte in Wr. Neustadt 40.000 Euro im Monat verdient haben soll ehe sein Vertrag nach eineinhalb Jahren einvernehmlich aufgelöst wurde.