Sport/Fußball

Werder suspendiert Arnautovic

Marko Arnautovic wird seinen Ruf als Skandalnudel nicht los. Im Gegenteil. Er tut sogar etwas dafür.

Die Nacht auf Freitag, kurz nach Mitternacht: Arnautovic und sein niederländischer Teamkollege Eljero Elia waren um 3.13 Uhr morgens auf der Autobahn A1 aus Richtung Osnabrück kommend vor dem Bremer Kreuz einer Polizeistreife aufgefallen. Der Grund: Arnautovic war angeblich um 50 Stundenkilometer zu schnell unterwegs. Als der Österreicher mit seinem Porsche gestoppt wurde, hielt Eljero Elia mit seinem Bentley. Alkohol war bei dem Vorfall nicht im Spiel.

Freitag, kurz nach Mittag, teilte Bremen mit, dass die Spieler Marko Arnautovic und Eljero Elia mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb der Lizenzmannschaft suspendiert sind.

Das Sündenregister des Marko Arnautovic

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Aggressives Verhalten

Bei den beiden soll die nächtliche Raserei weitergegangen sein, als nur bis zum Gaspedal. Radio Bremen berichtete unter Berufung auf die Polizei, dass Arnautovic, Elia und vier Begleiter den Beamten gegenüber aggressiv aufgetreten seien. Ein Polizeisprecher bestätigte gestern: „Weil diese Personen sich aggressiv verhalten haben, wurden zur Verstärkung Kollegen aus Niedersachsen angefordert.“ Gegen den Österreicher wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. „Von anderen Verfahren ist mir derzeit nichts bekannt“, sagte der Polizeisprecher.

Bremen steckt mitten im Kampf gegen den Abstieg, hat am Samstag das schwere Auswärtsspiel in Leverkusen auf dem Programm. Geschäftsführer Thomas Eichin sagte zur Suspendierung: „Wir sind natürlich zutiefst enttäuscht. Wir brauchen Spieler, die sich zu 100 Prozent mit ihrem Beruf und der Aufgabe beim SV Werder beschäftigen. Wer zwei Tage vor einem wichtigen Spiel um drei Uhr nachts noch auf der Autobahn unterwegs ist, bei dem kann das nicht der Fall sein. Wir müssen ein deutliches Zeichen setzen.“

Auch Trainer Thomas Schaaf reagierte enttäuscht. Er erklärte: „Wir können ein solch unprofessionelles Verhalten in der Vorbereitung auf unsere Partie in Leverkusen nicht tolerieren und stellen die Spieler frei, bis die Situation mit den Beteiligten in Ruhe geklärt werden kann.“

Der Sohn eines Serben und einer Wienerin wuchs in Floridsdorf auf und feierte am 19. April seinen 24. Geburtstag. Er ist mit Sarah verheiratet und hat eine Tochter.

Er spielte im Nachwuchs beim FAC, Austria, Vienna, Rapid und ging zu Enschede, wo er Profi wurde. 2009 wurde er an Inter Mailand verliehen, 2010 unterschrieb er für drei Jahre bei Bremen.