Sport/Fußball

Weniger Fehlpfiffe, noch mehr Aufreger

Wer geglaubt hatte, durch den Einsatz des Video-Assistant-Referees (VAR) wird es im Fußball zu weniger Diskussionen kommen als bisher, der wurde spätestens am Mittwochabend eines Besseren belehrt. Drei Entscheidungen in zwei Achtelfinal-Rückspielen sorgten für eine Menge Aufregung, für Wut, Ärger, Tränen und Glücksgefühle. Die Brennpunkte im Überblick:

- Elfer für Manchester United Es lief bereits die Nachspielzeit in Paris zwischen PSG und Manchester United, als der 19-jährige United-Youngster Diogo Dalot den Pariser Presnel Kimpembe bei einem Weitschuss am leicht seitlich wegstehenden Unterarm traf. Der französisch-kongolesische Verteidiger war in den Schuss gesprungen und hatte damit das Handspiel in Kauf genommen. Referee Damir Skomina aus Slowenien blieb nichts anderes übrig, als nach Studium der TV-Bilder auf Strafstoß für die Engländer zu entscheiden.

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„Der Arm ist draußen und er macht seine Körperfläche größer. Für mich ein klarer Penalty“, bestätigte der ehemalige Premier-League-Referee Peter Walton bei BT Sports die Entscheidung. Marcus Rashford ließ Gigi Buffon keine Chance. United gewann 3:1 und steht im Viertelfinale.

- Elfer für den FC Porto Keine Diskussionen konnte es in Porto in der 116. Spielminute geben. Romas Alessandro Florenzi hatte Portos Fernando am Trikot zurückgerissen. Völlig unnötig, der Brasilianer hätte den Ball wohl ohnehin nicht mehr erreicht. Referee Cakir aus der Türkei hatte es nicht gesehen, wurde aber von seinem polnischen Kollegen Marciniak vor den Bildschirm am Spielfeldrand gebeten. Den logischen Elfmeter verwandelte Telles zum 3:1 für Porto.

- Kein Elfer für AS Roma In der 120. Minute geriet der VAR in Porto ins Schwitzen. Portos Marega hatte im Strafraum den Laufweg von Romas Schick gekreuzt. Der Tscheche ging zu Boden, das Spiel lief weiter. In der nächsten Unterbrechung überprüfte Marciniak die Szene und entschied, Cakir nicht zum „On field review“ zu bitten.

Es blieb beim 3:1, Porto steht im Viertelfinale. „Ich habe genug von dieser Scheiße“, wütete Roma-Präsident James Pallotta. Die Corriere dello Sport schrieb von einer „Schande“. Doch die Entscheidung ging laut Reglement in Ordnung. Demnach darf der VAR nur bei klaren und offensichtlichen Fehlern eingreifen. Die minimale Berührung von Marega, die Schick ins Stolpern brachte, war aber erst mit zusätzlichem Zoom in der Zeitlupe zu erkennen.

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