Sport/Fußball

Rapid - Pilsen: Ein Spiel als Blick in den Spiegel

Eine Frage für das Pub-Quiz oder gar die Millionenshow: Zu Weihnachten 1935 spielte Rapid zuletzt gegen Viktoria Pilsen – in welchem Ort?

In Algier.

Nicht weil die Wiener in Algerien ein Trainingslager absolviert hätten, sondern als damals große Nummer im internationalen Fußball zu einer Nordafrika-Tournee eingeladen worden waren. Das Spiel endete 1:0, der Torschütze hieß Matthias Kaburek. Gejubelt haben die Rapidler, weil Wien auch damals schon eine Stadt der Einwanderer war. Zwei Jahre zuvor gab es im ersten Duell mit dem aktuellen Meister Tschechiens einen 5:1-Sieg.

So ein klares Ergebnis wäre heute (Liveticker auf kurier.at) – auf beiden Seiten – eine Sensation. Rapid-Trainer Zoran Barisic erwartet ein enges Spiel: "Wir wollen dort fortsetzen, wo wir gegen Villarreal und Minsk aufgehört haben. Ich verspreche, dass wir alles rausklopfen, was wir drinnen haben."

Ob Petsos spielen kann, entscheidet sich heute. Im Sturm könnte Prosenik wieder Jelic ersetzen.

38.000 Fans

Gegen Pilsen wird es zum Duell mit den eigenen Stärken kommen. Nicht nur das 4-2-3-1-System ist ident, sondern auch die Spielanlage, die auf Ballbesitz und Offensive ausgelegt ist. Als besondere Stärke gelten Standardsituationen. "Diese Parallelen kennen wir aus Österreich nicht. In der Liga spielt nur die Austria zumindest ähnlich wie wir", meint Barisic. Wie läuft ein Spiel gegen den eigenen Spiegel ab? "Da ist alles möglich", sagt Barisic, der auf einen (entscheidenden?) Vorteil durch den "12. Mann" hofft. Zum Auftakt der Heimserie mit vier Partien im Prater werden 38.000 Zuschauer erwartet.

Unter ihnen werden sich die tschechischen Ex-Rapidler Panenka, Wagner, Kincl und Bejbl befinden.