Vienna klagt Schiedsrichter Eisner
Von Alexander Huber
Morgen muss der Lizenzantrag der Vienna bei der Bundesliga landen. Der finanziell angeschlagene Letzte der zweiten Spielklasse kündigt einen weiteren brisanten Brief an. „Wir bringen eine Klage gegen Schiedsrichter Eisner wegen Betrugsverdacht ein“, erklärt Vienna-Präsident Herbert Dvoracek nach Rücksprache mit Sportjurist Wolfgang Rebernig, der mit diesem Tabubruch kein Problem hat. Dvoracek: „Es ist zu viel passiert. Das ist Betrug. Das kann kein Zufall sein. Ich will der Sache auf den Grund gehen.“
Was ist passiert? Eisner gab am Freitag in der Nachspielzeit einen regulären Treffer von Zellhofer zum 2:1 gegen Liefering wegen Abseits nicht und overrulte dabei seinen Assistenten. „Das hat es noch nie gegeben. Eisners Entschuldigung gleich nach dem Spiel ist eigenartig und bringt uns nichts. Beciri hat sich nach seinen Handspielen damals auch entschuldigt.“
An eine „Verschwörung“ der Bundesliga glaubt er nicht: „Es geht wohl nicht darum, dass sie uns in der Liga weghaben wollen.“ Doch Dvoracek wittert Schlimmes: „Der deutsche Wettskandal wurde nur bekannt, weil damals Schiedsrichter Hoyzer aufgeflogen ist.“ Dass die Vienna mit dem Betrugsvorwurf eine Grenze überschreitet, glaubt Dvoracek nicht: „Die Vereine haben sogar eine Aufforderung bekommen, dass sie es melden sollen, wenn und etwas auffällt. Das tun wir jetzt.“