Austria-Nachwuchs paniert Porto
Schade, dass die Spiele des neuen Jugend-Bewerbs der UEFA nicht unmittelbar vor dem Hauptspiel im gleichen Stadion ausgetragen werden dürfen. Denn die Youngsters der Wiener Austria hätten sich am Mittwoch Vormittag viel mehr Zuseher verdient.
Jene 1148, die in die Generali-Arena gekommen waren, sollten mit einer Glanzleistung belohnt werden. Die Unter-19-Mannschaft der Austria besiegte jene des FC Porto hochverdient mit 3:0. "Fantastisch, denn wir waren ja klarer Außenseiter", jubelte Austrias Kapitän Sascha Horvath. Der kleine Regisseur war es auch, der der Partie seinen Stempel aufgedrückt hatte. Vor allem in der ersten Halbzeit. Nachdem Andre Silva die erste und einzige Großchance Portos kläglich vergeben hatte (19.), schlugen die Austrianer zu.
Starker Horvath
Und es ging alles sehr schnell, ganz so, wie es eben sein sollte. Ballgewinn an der Mittellinie, Horvath setzt zum Dribbling an, überspielt einen Portugiesen und schickt Nikola Zivotic in die Tiefe – 1:0 (26.).
Der Anfangselan der Gäste war gebrochen, die Austria nahm das Spiel in die Hand. Wieder startet Horvath ein Dribbling. Der Kapitän steckt den Ball durch zwei Verteidiger zu Michael Endlicher, dessen Schuss Portos Schlussmann nur parieren aber nicht festhalten kann. Dominik Prokop ist zur Stelle und staubt ab – 2:0 (37.).
Nach Seitenwechsel hielten die Austrianer den Ball gekonnt und kamen verdient zu ihrem dritten Treffer: Angriff über Gluhakovic und Endlicher, die Flanke findet Peter Michorl der sich den Ball annimmt und sehenswert halbvolley unter die Latte knallt – 3:0 (55.).
"Der Sieg geht in Ordnung, vielleicht ist 3:0 ein wenig zu hoch", sagte Austrias Trainer Herbert Gager. Dabei wäre nach einem Konter über Horvath und Grubeck noch beinahe das 4:0 gefallen. "Wir waren fußballerisch, in puncto Ballsicherheit und Passqualität überlegen", betonte Gager, der von seinen Schützlingen aber nicht überrascht war. "Sie haben alle die Qualität. Sie brauchen nur Gas zu geben, dann sind sie nicht aufzuhalten."
Dass die Mannschaft der Austria so harmonieren würde, war dennoch nicht zu erwarten. Vor allem, weil die Austria sonst an keinem Unter-19-Bewerb teilnimmt und für die UEFA-Youth-League eigens eine gemischtes Team aus den noch spielberechtigten Amateuren und Spielern aus der Unter-18-Mannschaft zusammengestellt hat. Das bestätigte auch Sascha Horvath: "Wir kennen uns zwar alle aus dem Nachwuchs, haben aber nur zwei Mal miteinander trainiert."
Umso gefasster musste Porto-Trainer Nuno Capucho, 34-facher portugiesischer Teamspieler und Profi bei Benfica, Porto und den Glasgow Rangers auch sein: "Das Pressing und die Qualität der Austria-Spieler haben mich sehr überrascht."