Sport/Fußball

UEFA-Report: Das Milliardenspiel mit dem Fußball

Es ist der umfangreichste Almanach des europäischen Klubfußballs: Jahr für Jahr veröffentlicht die UEFA im Jänner den sogenannten "Club Licensing Benchmarking Report". Der KURIER hat sich durch 130 Seiten lange wirtschaftliche Analyse des Fußball-Geschäftsjahres 2015 gearbeitet und die interessanten Zahlen herausgefiltert.

1,296 Milliarden Euro lukrierte die Premier League aus Sponsorenverträgen. Das sind im Schnitt 64,8 Mio. € pro Verein. Die österreichische Bundesliga kam auf 66 Millionen, also 6,6 Millionen pro Klub.

718 Millionen Euro Umsatz erwirtschafte die englische Premier League aus dem Ticketverkauf. Die Deutsche Bundesliga (475 Mio. €) und die spanische Primera División (419 Mio. €) folgen abgeschlagen. Österreichs Bundesliga kam auf 19 Millionen. Das ist Platz 15 in Europa.

694 Millionen Euro nahmen die 20 Klubs der italienischen Serie A durch Spielerverkäufe ein. Die österreichische Bundesliga liegt mit 5,3 Millionen im Schnitt pro Klub auf dem 9. Rang (insgesamt 53 Ligen).

578 Millionen Euro Einnahmen verbuchte Real – etwas mehr als Barça (561 Mio. €). Unter den 30 einnahmenstärksten Klubs kamen 14 aus der Premier League. In Österreich war Salzburg top (60,7 Mio.).

536 Millionen Euro Schulden hat Manchester United. Das sind 25 Prozent mehr als das Jahr zuvor. Es folgen Benfica Lissabon (336 Mio. €) und Inter Mailand (306 Mio. €) im Schuldenranking. In Österreich ist Rapid mit 40 Mio. € "Schuldenkaiser". Der Stadionbau drückte die Bilanz.

340 Millionen Euro an Gehältern bezahlte Barcelona an seine Stars. Real (289 Mio. €) und Chelsea (285 Mio. €) belegen die Plätze 2 und 3 im Gehaltsranking. In Österreich ist Salzburg mit 38 Mio. € am spendabelsten.

134,5 Millionen Euro hat jeder der 20 Premier-League-Vereine im Durchschnitt an Lohnkosten. Diese sind fast doppelt so hoch wie jene in der Deutschen Bundesliga (69,7 Mio. € pro Klub), die im Gehaltsranking auf Platz zwei liegt. Österreich ist Zwölfter (9,6 Mio. pro Verein).

131 Millionen Euro hat Manchester United vergangene Saison in neue Spieler investiert. Es reichte dennoch nur zu Tabellenplatz fünf. Über 100 Millionen Euro investierte sonst nur Real Madrid (105) – mit mehr Erfolg: Die "Königlichen" holten 2016 den Champions-League-Titel.

131 Millionen Euro nahm Real Madrid aus dem Verkauf von Eintrittskarten ein. Das sind 4,9 Millionen pro Heimspiel.

111 Millionen Euro Einnahmen lukrierte Real aus Transfergeschäften (Verkäufe, Leihen). Mit Liverpool (104 Mio.) und Porto (100 Mio.) waren noch zwei weitere Klubs im dreistelligen Millionenbereich.

81.178 Fans lockte Dortmund im Schnitt pro Heimspiel an. Barcelona (79.724) und Manchester United (75.286) folgen. In Österreich war Rapid top (16.681).

43.300 Zuschauer pro Spiel lockte die Deutsche Bundesliga im Schnitt ins Stadion – und damit deutlich mehr als die Premier League (36.461) und die Primera División (28.568). In Österreich kamen 6274 im Schnitt pro Partie.

43 Erstligisten aus den Top-16-Ligen wurden von Nike ausgestattet – gefolgt von Adidas (41) und Puma (19).

6 Vereine (Real, Paris SG, Arsenal, Milan, HSV, Benfica Lissabon) trugen in den 16 größten Ligen Europas den Schriftzug der Emirates-Airline auf ihrer Brust.