Sport/Fußball

St. Pöltens neue Fußball-Arena

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Der Profifußball und St. Pölten – das war bisher eine Beziehung mit wenigen Höhen wie den Gastspielen von Mario Kempes und Antonin Panenka, sowie Siegen gegen Rapid und die Austria in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren. Umso ausgeprägter gestalteten sich die Tiefen mit Konkursen der Hauptstadt-Klubs VSE und FCN.Der Tiefpunkt war erreicht, als einem Hochstapler abgenommen wurde, das Hirngespinst "Flash St. Pölten" in einer modernen Arena in den Europacup zu führen. Verständlich war also die Skepsis in St. Pölten, als es wieder einmal hieß, der mehr alte als ehrwürdige Voith-Platz hätte ausgedient.Doch die Politik machte 2008 ernst, als Langzeittrainer Martin Scherb den 1999 gegründeten SKN in die zweite Liga führte. Das Land (ÖVP) stellte das (Steuer)-Geld zur Verfügung, die Stadt (SPÖ) den Grund.Und jetzt steht sie tatsächlich da, die NV-Arena mit 8000 Sitzplätzen, einer Rasenheizung und allem, was das derzeit modernste Stadion Österreichs brauchen kann. "Alles ist fertig geworden, wir sind bereit", sagt Ex-Teamspieler Michael Hatz, der als Stadion-Projektleiter seit dem Spatenstich im März 2011 den Baufortschritt am Ratzersdorfer See neben der früher auch von Thomas Muster bespielten Tennis-Arena begleitet hat.

Party-Start

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Am Samstag, ab 16 Uhr, wir die Eröffnung zelebriert. Ab 18 Uhr sorgen DJ Ötzi für Stimmung und Landeshauptmann Erwin Pröll für die Übergabe des Schmuckstücks an die Hausherren vom SKN, der ab 19 Uhr in einem Turnier auf Rapid und Sparta Prag trifft.Insgesamt 13.000 Ticket-Anfragen gab es für das Gratis-Event; der als "Business-Lounge zum Netzwerken" konzipierte VIP-Klub wird mit 800 Besuchern nicht zum letzten Mal voll sein. "Wir wollen den Schwung in die am 20. Juli gegen die Vienna beginnende Saison mitnehmen und hoffen, dass der SKN bald den Aufstieg schafft", sagt Hatz, der vom Klub als Marketingleiter gewonnen wurde. Erstklassig sind die Alleinstellungsmerkmale der Arena: Das Publikum sitzt auf einem Erdwall unter einem spektakulären kreisrunden Holzdach, das noch Raum lässt, um ohne Umbau die Kapazität auf 13.000 Plätze zu erhöhen. Auf dem Dach wurde eine Fotovoltaik-Anlage installiert, die den CO2-Ausstoß verringert und mit der Kraft der Sonne pro Jahr 414.000 Kilowatt-Stunden erzeugt.

Damit könnten rund 100 Haushalte ihren Stromverbrauch decken. Holz, Sonne, Aufstockung ohne Umbau – das beim SKN für das Sportkonzept gebrauchte Wort Nachhaltigkeit ist auch beim Stadionprojekt spürbar. "Die Gesamtkosten von 26 Millionen Euro werden eingehalten, darauf sind wir stolz", erzählt Hatz. Aufgestockt wurde das Sportbudget des SKN, der Titel ist aber (noch) nicht Pflicht.

Rapid-Angebot

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Bald aufsteigen könnte Hatz, der es als Verteidiger bis zum Rapid-Kapitän brachte. Als Stadionmanager soll er die 2013 beginnende Renovierung des Hanappi-Stadions leiten. "Das ist eine interessante Anfrage, aber ich bin derzeit mit Leib und Seele beim SKN", erklärt Hatz. Nachsatz: "Aber für später will ich nichts ausschließen."