Sportchef Kreissl: „Sturm soll keine Notlösung sein“
Zwischen den Spielen gegen den LASK hat Roman Mählich einen harten Schnitt vollzogen: Sowohl U-21-Teamspieler Sandi Lovric als auch Ex-Torschützenkönig Philipp Hosiner hat der Sturm-Trainer mitgeteilt, dass sie unter ihm keine Zukunft haben.
Die Gründe sind höchst unterschiedlich, wie Sportdirektor Günter Kreissl dem KURIER mitteilt: „Seit einem halben Jahr versuchen wir, den auslaufenden Vertrag mit Lovric zu verlängern.“ Drei verschiedene Manager beschäftigte der Sechser, Annäherung gab es keine. „Er vermittelt uns das Gefühl, dass er eigentlich weg will. Wir wollen als Sturm aber keine Notlösung sein, wenn ihm dann doch kein großer Sprung gelingen sollte.“
Nach acht Jahren in Graz hofft Lovric, auch ohne Spielpraxis an der U-21-EM in Italien teilnehmen zu dürfen und es zu einem größeren Verein zu schaffen.
Aussortiert
Mit Mählich wurde vereinbart, dass im Kampf um die Europacup-Plätze nur noch Spieler eingesetzt werden, die sich sowohl klar für Sturm deklarieren als auch in den Zukunftsplanungen des Trainers eine Rolle spielen. Deswegen wird auch Hosiner, der im vergangenen halben Jahr nur einen Einsatz von Beginn an hatte, gar nicht mehr eingesetzt.
„Der Trainer hat mir mitgeteilt, dass ich unter ihm nicht mehr spielen werde. Das ist eine schwierige Situation, in der ich selbst noch nie war“, erzählt Hosiner und beteuert: „Ich habe unter Roman Mählich nur 60 Minuten gespielt und ein Tor gemacht. In der Vorbereitung im Winter habe ich die meisten Tore von allen geschossen.“
In der Liga sind dem Alar-Nachfolger insgesamt nur drei Treffer gelungen. 300.000 Euro soll zu Saisonbeginn die Ablöse an Union Berlin betragen haben, das Gehalt ist für Grazer Verhältnisse ein hohes. Jetzt soll der bis 2021 laufende Vertrag so bald wie möglich beendet werden. „Es ist nur fair, dass Hosiner weiß, er braucht sich keine Hoffnungen mehr zu machen“, meint Kreissl.
Hosiner will aber noch nicht aufgeben: „Mir macht es nach wie vor Spaß bei Sturm, ich fühle mich wohl. Ich geb’ und probier’ weiterhin alles. Jeder weiß, wie schnell es gehen kann.“
Spendlhofer bleibt
Kreissl hat aber auch Angenehmeres zu verkünden: Der auslaufende Vertrag mit Abwehrchef Lukas Spendlhofer wurde am Freitag verlängert, um drei Jahre bis 2022.
Außerdem gibt es Planungssicherheit: „Wir haben nicht mit dem Europacup budgetiert. Wir planen lieber vorsichtig und können dann, wenn wir es schaffen, noch etwas nachjustieren.“