Sport/Fußball

Präsident von Pleite-Klub Parma verhaftet

Die Situation beim zahlungsunfähigen FC Parma ist weiterhin angespannt. Nun wurde heute Morgen sogar der Vereinspräsident Giampietro Manenti verhaftet. Die Finanzpolizei wirft ihm Geldwäsche und Veruntreuung vor.

Manenti hat den finanziell schwer angeschlagenen FC Parma erst Anfang Februar für einen Euro gekauft, nachdem der albanische Öl-Magnat Rezart Taci den Klub nach nur zwei Monaten als Besitzer wieder loswerden wollte.

Manenti schon länger in der Kritik

Manenti versprach die Situation so schnell wie möglich zu lösen und die seit mittlerweile acht Monaten auf ihre Gehälter wartenden Spieler und Vereinsangestellten zu bezahlen. Bis heute haben diese jedoch immer noch keinen Cent erhalten, welche finanziellen Mittel der Klubboss wirklich zu Verfügung hat, war stets umstritten. „Ich bin kein Verrückter, ich hab dieses Geld wirklich zu Verfügung“, beteuerte Manenti. Er wolle die Probleme erklären, sobald alles geklärt ist. Vor kurzem stand er zudem in der Kritik, als er verkündete den FC Parma nicht unter 5 Mio. € weiterzuverkaufen, obwohl der Verein zuvor zwei Mal für lediglich einen symbolischen Euro den Besitzer wechselte.

Dienstagvormittag wurde er nun in einer landesweiten Operation gemeinsam mit 21 anderen Personen von der Finanzpolizei verhaftet. Manenti, Chef eines kleinen Unternehmens in Slowenien, wird wegen illegaler Kapitalbewegungen, Geldwäsche und Veruntreuung angeklagt, im Februar wurde zwei Geldtransfers von Manenti in Höhe von 10 bzw 30 Mio. € blockiert. Geld aus dem Ausland, das er vermutlich in den Klub investieren wollte.

Kapitän Alessandro Lucarelli, der Manenti bereits des Öfteren kritisierte, wollte sich noch nicht zur Verhaftung äußern, da derzeit noch unsicher ist, inwiefern die Anklagepunkte im Zusammenhang mit dem FC Parma stehen. „Es wird einfach zur Farce, es ist alles eine Schande“, sagte Lucarelli heute vor Trainingsbeginn.