Schöttel vermisst "letzten Willen"
Das Jahr 2013 ist bisher nicht das Jahr des SK Rapid. Eine 1:2-Niederlage am Sonntag beim WAC hat die sportliche Krise perfekt gemacht. Der Rekordmeister ist in der Bundesliga bereits fünf Runden sieglos. Tabellenführer Austria ist längst enteilt, auf den Zweiten Salzburg und damit einen Platz in der Champions-League-Qualifikation fehlen bei zwei Spielen mehr ebenfalls bereits fünf Punkte.
Trainer Peter Schöttel stieß vor allem der fehlende Einsatz in Wolfsberg sauer auf. "Es ist eine sehr schwierige Situation, weil man den Eindruck hat, dass einige in den Zweikämpfen zurückziehen und vielleicht nicht alles geben", gestand der Ex-Internationale. "Es fehlt der letzte Wille. So nachlässig zu agieren, ist schwach. Das werden wir auf keinen Fall einreißen lassen."
Kampf um 3. Rang
Zwei Punkte haben die Hütteldorfer im Frühjahr erst geholt. In den kommenden Heimspielen gegen die Nachzügler Mattersburg und Admira muss voll gepunktet werden, will man nicht arg in Bedrängnis geraten. "Wir sind relativ weit weg von Rang zwei. Jetzt schauen wir, dass wir Rang drei halten. Wenn wir nicht endlich anfangen zu gewinnen, wird uns auch das nicht gelingen", meinte Schöttel.
Unverständlich
Rapid-Sportdirektor Helmut Schulte nahm vor allem die Führungsspieler in die Pflicht. "Es ist unverständlich, dass erfahrene Spieler solche Fehler machen", sagte der Deutsche im Sky-Interview. In numerischer Überlegenheit fehlte nicht nur die Passgenauigkeit, sondern auch die Kreativität. Schulte: "Mit der Qualität, die wir auf dem Platz haben, da muss uns mehr einfallen. Wir waren nicht gut genug, um dieses Spiel zu gewinnen."
Nur weil Verfolger Sturm im Kampf um Platz drei ebenfalls schwächelt, liegen die Hütteldorfer weiter drei Punkte vor den Grazern. Laut Schulte werde auch noch nach oben geschaut. "Aber es ist kein Wunschkonzert", sagte der Deutsche, der in seiner Amtszeit noch keinen Rapid-Sieg bejubeln durfte. "Wir stehen auf dem dritten Platz. So wie wir spielen, gehören wir dort auch hin."
Selbstvertrauen
Der WAC könnte den Rapidlern einen Dienst erweisen, kommt im Nachtrag am Mittwoch mit Salzburg doch bereits das nächste Kaliber in die Lavanttal-Arena. Die gegen Rapid ausgeschlossenen Nenad Jovanovic und David de Paula fehlen gesperrt. "Wir haben andere Leute, die fleißig arbeiten und sie ersetzen können", versicherte WAC-Coach Nenad Bjelica. "Wir werden auch gegen Salzburg versuchen, ein gutes Spiel zu machen."