Sport/Fußball

Salzburgs B-Elf hat in Ried keine Sorgen

Am Mittwoch waren die Salzburger in Baku von Karabach Agdam in der Champions-League-Qualifikation für ihre Ineffizienz beim Verwerten der Torchancen bestraft worden. In Österreich können sie es sich leisten, eine Fülle an Chancen auszulassen – zumindest gestern Abend in Ried. Ein Tor des Ex-Rieders Schiemer reichte zum dritten Sieg im dritten Ligaspiel. Brunos erster Treffer in der Nachspielzeit war nur mehr Draufgabe.

Ziemlich herumgebastelt hatte Salzburg-Trainer Hütter vor dem wichtigeren Rückspiel gegen Karabach Agdam am Mittwoch. Eine komplett rund erneuerte Mannschaft lief in Ried auf. Soriano und Kampl saßen auf der Bank, der gesperrte Mane nicht einmal das.

Doch dass die Salzburger in dieser Formation nicht eingespielt sind, davon war nicht viel zu merken. Ried konnte in den ersten 20 Minuten nur zuschauen wie der Meister eine Chance nach der anderen herauspielte, aber auch eine Chance nach der anderen ausließ.

Von Minute zu Minute wurden die Bedingungen durch den starken Regen schwieriger, von Minute zu Minute wurde auch das Salzburger Spiel unpräziser. Die Rieder konnten nun mithalten, waren aber ihrerseits nur bei hohen Bällen gefährlich.

Schiemer trifft

Mit Beginn der zweiten Hälfte brachte Hütter neben Schwegler mit Kampl einen seiner Stars. Der war gleich am ersten Salzburger Tor beteiligt: Ein Freistoß des Slowenen verlängerte Hinteregger zu Schiemer der einköpfelte und fast gleichzeitig die Faust von Keeper Gebauer ins Gesicht bekam – aber das passiert dem Salzburger praktisch in jeder Partie (50.).

Danach ließ Alan erneut eine tolle Chance aus, Neuzugang Bruno suchte dazu einen Mittelstürmer, den es bei Salzburg nicht gibt (67.). In der Schlussphase mussten die Salzburger zum dritten Mal in acht Tagen mit zehn Mann spielen, Schiemer war ausgeschlossen worden (78.). Aber auch mit einem Mann mehr wurde Ried nicht gefährlich, im Gegenteil: Der Belgier Bruno traf noch zum 2:0.

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SV Ried - Red Bull Salzburg 0:2 (0:0).
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 6.500 Zuschauer, SR Hameter.


Tore:
0:1 (50.) Schiemer
0:2 (92.) Bruno

Ried: Gebauer - Lainer, Janeczek, Reifeltshammer, O. Kragl - Streker (85. Th. Fröschl), Trauner - Murg, Elsneg (77. Vastic), Möschl - Walch (71. Perstaller)

Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Schiemer, Hinteregger, Ulmer (46. Schwegler) - Lazaro, Ch. Leitgeb (46. Kampl), Keita, Bruno - Alan (80. Ramalho), Sabitzer

Gelb-Rote Karte: Schiemer (78./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Janeczek, Möschl, Reifeltshammer, Lainer bzw. Kampl

Oliver Glasner (Ried-Trainer): "Es war ein sehr, sehr intensives Spiel. Mit der Art und Weise, wie meine Mannschaft gespielt hat, bin ich sehr zufrieden. Das Spielsystem greift immer besser. Ich kann der Mannschaft auch vom Kämpferischen keinen Vorwurf machen. Nach vorne ist allerdings zu wenig gegangen. Das ist aber diesem Gegner geschuldet."

Thomas Gebauer (Ried-Kapitän): "Wir haben Salzburg fordern können, gut dagegengehalten und alles versucht. Man darf nicht vergessen, welche schwierigen Auftaktspiele wir hatten. Wir müssen den Kopf nicht hängen lassen. Wir haben gegen die beste Mannschaft Österreichs eine gute Leistung gezeigt."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Wenn man die 90 Minuten sieht, war es ein verdienter Sieg, aber ein Arbeitssieg. Ried hat es uns sehr schwer gemacht. Sie spielen ähnlich wie wir. Mit dem Pressing und Gegenpressing haben wir teilweise Probleme gehabt. Ich bin mit dem Ergebnis und der Leistung zufrieden, zumal auch die äußeren Bedingungen sehr schwierig waren. Dieser Sieg war auch in Hinblick auf das Champions-League-Spiel am Mittwoch enorm wichtig."

Franz Schiemer (Salzburg-Torschütze): "Ried war heute extrem bissig. Die spielen fast schon denselben Fußball wie wir. Das ist die Arbeit von Oliver Glasner. Am Ende hat aber dann die Qualität entschieden. Heute war von uns alles gefragt und gefordert, damit wir diesen Dreier mitnehmen. Das 1:0 war kurios. Ich habe spekuliert und Glück gehabt. Ich halte meinen Schädel überall hin. Mit dem Kiefer habe ich jetzt aber Probleme."