Salzburg trennt sich von Leonardo
Der Tabubruch konnte einfach nicht ohne Konsequenzen bleiben. Laut KURIER-Informationen legt Doublegewinner Salzburg keinen Wert mehr auf die Dienste von Leonardo. Der 29-jährige Brasilianer wurde erneut vom Training suspendiert. Dies wurde von Red Bull mittlerweile offiziell bestätigt, Leonardo hat die Erlaubnis sich einen neuen Verein zu suchen.
"Der Teamgedanke muss immer an erster Stelle stehen, denn nur gemeinsam lassen sich unsere sportlichen Ziele verwirklichen. Das gilt insbesondere auch für einen respektvollen Umgang miteinander", sagt Salzburg-Sportchef Ralf Rangnick: "Die Freistellung gibt Leonardo nun die Zeit, sich ernsthaft mit seinem Verhalten auseinanderzusetzen!"
Leonardo hatte am im Internetportal laola1 Stefan Maierhofer frontal angegriffen. "Er will immer im Mittelpunkt stehen", sagte Leonardo über seinen Mitspieler: "Dabei muss er froh, dass er überhaupt bei uns spielen darf – wir machen ihn alle besser. Als ich mit Feyenoord 2002 UEFA-Cupsieger geworden bin, ist er noch in der Küche gestanden."
Leonardo, der für Feyenoord in der erfolgreichen UEFA-Cup-Saison nur 128 Minuten und nicht einmal von Beginn an gespielt hatte, war in der vergangenen Saison mehrmals mit Undiszipliniertheiten aufgefallen. Allerdings hatte er in Ex-Trainer Ricardo Moniz einen gewichtigen Fürsprecher.
Schon kurz nach dessen Rücktritt Mitte Juni wurde der 29-Jährige vom Training suspendiert, weil er mit Maierhofer einen Disput hatte. Nach der Bestellung des neuen Cheftrainers Roger Schmidt durfte Leonardo wieder mittrainieren. Aber schon im ersten Training während des Trainingslagers in Leogang kam es erneut zu einem Streit mit dem Salzburger Torjäger.
Öffentliche Kritik
Öffentliche Kritik hört man in der Red-Bull-Zentrale in Fuschl übrigens gar nicht gerne. Lothar Matthäus war kurz nachdem er die Transferpolitik von Cheftrainer Giovanni Trapattoni kritisiert hatte seinen Job als Assistenz-Trainer in Salzburg los.
Leonardo war vor einem Jahr leihweise vom niederländischen Klub NAC Breda nach Salzburg gekommen. Im März hatte Red Bull eine Option gezogen und den Offensivspieler für 100.000 Euro gekauft. Dadurch hat sich der Vertrag des auch innerhalb der Mannschaft umstrittenen Brasilianers automatisch um ein Jahr verlängert. Auf einen neuen, längeren Vertrag konnten sich der Klub und Leonardos Management allerdings nicht verständigen, die Gagenforderungen des Brasilianers sollen unverschämt hoch gewesen sein.