Rapid-Wahlkampf: Grüneis-Kandidatur wird zum Politikum
Von Alexander Huber
Der Präsidentschaftswahlkampf bei Rapid wird zum Politikum. Das war nach den jüngsten Entwicklungen zu erwarten. Nun ist es schwarz auf weiß belegt: Die Wiener „Neos“ orten eine Unvereinbarkeit zwischen dem Beruf von Robert Grüneis, der Verbindung zur Stadt Wien und seiner Kandidatur als Rapid-Präsident.
Deshalb schickte Neos-Sportsprecher Markus Ornig eine offizielle Anfrage an die für die Wiener Stadtwerke zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Ornig: „Rapid ist ein Verein, keine politische Organisation der SPÖ. Es gibt hier eine Verflechtung, die mit Grüneis als Rapid-Präsident zu einer potenziellen Unvereinbarkeit führen würde.“
Worum geht’s? Grüneis ist der Chef von ASCR: die Aspern Smart City Research forscht in der Seestadt nach Energie-Lösungen für die Stadt. Teilhaber sind zu 29,95% Wien Energie und zu 20% die Wiener Netze. Die Wien Energie, der Grüneis früher vorstand, ist wiederum Hauptsponsor der Hütteldorfer.
In der Anfrage gibt es insgesamt zehn Fragestellungen, etwa „wie die Stadt Wien als wirtschaftlicher Mehrheitsgesellschafter des Arbeitgebers“ von Grüneis zu dessen Kandidatur steht, ob es Compliance Regeln oder Interessenskonflikte gibt, und, ob die Stadträtin Unvereinbarkeiten sieht.
Ornig betont, dass er Grüneis nicht anpatzen will und seine Anfrage unabhängig von der Kritik von Konkurrent Roland Schmid („Grüneis ist ein Gesandter der Stadt Wien“) formuliert ist: „Ich habe mit Schmid nichts zu tun. Es geht rein darum, dass Rapid nicht in Abhängigkeit von Wünschen der Stadt oder des Hauptsponsors geraten darf.“
Grüneis antwortet
Sima hat sechs Wochen Zeit für eine Antwort.
Grüneis macht das auf KURIER-Anfrage sofort: „Es gibt keine Unvereinbarkeit. Für mich ist klar, dass ich mich im Präsidium bei allen Fragen, die ’Wien Energie’ betreffen, der Stimme enthalten würde.“