Rapid "genervt vom Gerede über Misserfolg"
Von Alexander Huber
Es ist mit zwölf Grad plus überraschend angenehm in Trondheim", sagt Trainer Peter Schöttel vor dem fünften Gruppenspiel bei Rosenborg (19 Uhr, ORFeins, Sky live). Die Rapidler sind bereits ausgeschieden, es geht in Norwegen aber doch um einiges:
Punkte: Sollte die Null beim letzten der 48 Starter in der Gruppenphase auch noch nach dem Heimspiel gegen Charkiw (6. Dezember) stehen, würden die Shamrock Rovers diesen peinlichen Bewerbsrekord nicht mehr alleine halten. Rapid blieb 2005 in der Champions League punktelos. Auch damals startete der Negativlauf mit einem verschossenen Elfer im Finish des ersten Spiels im Happel-Stadion – durch Valachovic beim 0:1 gegen die Bayern. "Wenn Alar gegen Rosenborg mit dem Elfer das 2:2 gemacht hätte, wäre der ganze Herbst besser gelaufen", glaubt Schöttel.
Premiere: Bisher wurden alle vier Europacup-Auswärtsspiele unter Schöttel verloren. Ausgerechnet Salzburgs norwegischer Teamspieler Håvard Nielsen glaubt an eine Premiere: "Rapid ist als Mannschaft insgesamt über Rosenborg zu stellen."
Entspannung: Ein Erfolg würde auch für Entspannung im Umfeld vor der Partie bei der Admira sorgen. Schöttel: "Wir sind schon alle genervt vom Gerede über den Misserfolg und die null Punkte."
Geld: Einnahmen werden für die im Winter gesuchte Verstärkung dringend benötigt. 200.000 Euro bringt ein Sieg, 100.000 ein Remis.
UEFA-Startplätze: Nach aktuellem Stand wäre der für die kommende Saison fixierte fünfte Europacup-Startplatz ab 2014 wieder verspielt. Rapid kämpft auch für Österreich gegen das Abrutschen in der UEFA-Wertung.
Stadion-Rückschlag: Sportstadtrat Oxonitsch bestätigte im Wiener Gemeinderat, was Vizebürgermeisterin Brauner im KURIER am 10. November angekündigt hatte: Rapid bekommt für die Baustelle Hanappi-Stadion nicht mehr als die 2011 beschlossenen 17,7 Millionen Euro. "Mehrkosten muss der Verein selbst tragen."
Sp | S | U | N | T | Pkte | ||
1. | Bayer 04 Leverkusen | 4 | 3 | 1 | 0 | 8:0 | 10 |
2. | Metalist Charkiw | 4 | 3 | 1 | 0 | 7:2 | 10 |
3. | Rosenborg Trondheim | 4 | 1 | 0 | 3 | 4:7 | 3 |
4. | Rapid Wien | 4 | 0 | 0 | 4 | 1:11 | 0 |
19.00 UhrRosenborg Trondheim - SK Rapid Wien (live auf ORF eins)Metalist Charkiw - Bayer Leverkusen
Rapid muss am Donnerstag (21.05 Uhr/live ORF eins) im Auswärtsspiel der Europa League gegen Rosenborg Trondheim auf Steffen Hofmann und Muhammed Ildiz verzichten. Der Kapitän soll nach überstandenem Muskelfaserriss am Freitag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ob sich ein Comeback für das Gastspiel am Sonntag bei der Admira ausgeht, ist noch offen. Bei dem zuletzt von Adduktorenproblemen geplagten Ildiz stehen die Chancen auf einen Einsatz in der Südstadt besser.
In Trondheim fehlen außerdem noch Boris Prokopic und Thomas Prager, die von Trainer Peter Schöttel nicht in den Kader berufen wurden.
Wie auch immer Rapids künftiger Sportdirektor heißt - viel Zeit zum Einarbeiten wird ihm nicht vergönnt sein: Zu Saisonende laufen die Verträge von nicht weniger als 13 Spielern des aktuellen Profi-Kaders aus. Um rechtzeitig eine konkurrenzfähige Mannschaft für 2013/14 auf die Beine zu stellen, müssen diese Personalfragen so schnell wie möglich gelöst werden.Der Zeitplan von Rapid sieht laut Präsident Rudolf Edlinger vor, dass der neue Sportdirektor noch vor Weihnachten präsentiert wird. Anfang Jänner beginnen die Grün-Weißen mit der Frühjahrsvorbereitung, die bei den Wienern normalerweise auch dazu genützt wird, um die personellen Weichen für den darauffolgenden Sommer zu stellen.Die wichtigste "Baustelle" wurde mit der Verlängerung von Kapitän Steffen Hofmann bis 2016 vor einigen Tagen beseitigt. Allerdings haben Markus Katzer, Markus Heikkinen, Mario Sonnleitner, Gerson, Muhammed Ildiz, Christopher Drazan, Stefan Kulovits, Thomas Prager, Harald Pichler, Boris Prokopic, Kristijan Dobras sowie die beiden Goalies Jan Novota und Thomas Dau nach jetzigem Stand ab kommenden Sommer keinen Kontrakt mehr bei Rapid.