Neo-LASK-Vizepräsident: "Jürgen Werner wurde Unrecht getan"
Am Donnerstag trat Jürgen Werner als Vizepräsident des LASK zurück. Vor dem Hintergrund von Untersuchungen der Liga-Organe gegen ihn bzw. gegen den LASK machte der 59-Jährige Vorverurteilungen und eine "aktuelle Medienkampagne" für den Schritt verantwortlich. Diese würden seine "Belastungsgrenze" übersteigen.
Einen Tag später wurde auf der Generalversammlung des Vereins bereits Werners Nachfolger gesucht und gefunden. Dabei wurde Helmut Oberndorfer einstimmig zum neuen Vizepräsidenten gewählt. Das gab der Verein am Freitag bekannt.
"Werner wurde Unrecht getan"
"Der LASK ist meine Herzensangelegenheit. Ich übernehme daher gerne Verantwortung, wenn mich unser Verein braucht", sagt Oberndorfer nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten. Und streute auch seinem Vorgänger Rosen: "Ich möchte mich ganz herzlich bei Jürgen Werner bedanken. Er war es, der unseren LASK aus der sportlichen Versenkung holte und Linz und ganz Oberösterreich historische Sternstunden im Europacup bescherte."
Oberndorfer verteidigt Werner auch gegen die aktuellen Bundesliga-Ermittlungen und Vorwürfe: "Jürgen Werner wurde Unrecht getan, sein Rücktritt macht mich traurig. Ich appelliere an die ehemaligen Freunde – insbesondere an Manfred Zauner und Christoph Doppler – ihre verdeckte Kampagne und ständigen Angriffe gegen Jürgen Werner und den LASK unverzüglich einzustellen. Alle Beschuldigungen der letzten Wochen lassen sich auf dieselben wenigen Personen zurückverfolgen."
Thalhammer und Zöpfl übernehmen sportliche Agenden
Die sportlichen Agenden des langjährigen "Masterminds" der Linzer werden laut Klubangaben Trainer Dominik Thalhammer und Sportkoordinator Fabian Zöpfl übernehmen. Werner betonte in seinem Abschiedsbrief aber auch, der sportlichen Führung des Liga-Vierten "natürlich gerne beratend" zur Seite zu stehen, sofern dies gewünscht sei.
Wie das Magazin "News" Ende April berichtete, soll Werner über eine Firmenbeteiligung mit den Transferrechten von LASK-Spielern Geschäfte gemacht und damit gegen FIFA-Regeln verstoßen haben. Werner, der früher Spielervermittler war und seit 2019 offiziell nur noch LASK-Vizepräsident ist, habe demnach diskrete Deals mit Transferrechten abgewickelt, und dies mutmaßlich auch nach 2015, als diese von der FIFA und dem ÖFB längst ausdrücklich untersagt waren.