Moniz: "Ich hasse Leute, die davonlaufen"
35 Prozent (Stand Samstag 17:00 Uhr) der Teilnehmer und damit die Mehrheit raten Dietrich Mateschitz bei einer Online-Umfrage des KURIER als Konsequenz der Europa-League-Heimpleite gegen Metalist Charkiw, dass er in Salzburg gleich "den ganzen Laden zusperren" solle.
So weit ist es freilich noch nicht: Salzburg wird am Sonntag in der Bundesliga zu Hause gegen Sturm Graz antreten. Eigentlich kommt der Titelverteidiger zu rechten Zeit. Kein anderer Bundesliga-Klub hat in der Red Bull Arena eine so schlechte Bilanz wie die Grazer. Seit der Eröffnung des Stadion vor mittlerweile neun Jahren konnten die Grazer kein einziges Spiel gewinnen.
Die Spieler und auch ihr Trainer flüchten sich nach der höchsten Europacup-Pleite in Plattitüden. "Zum Glück geht es am Sonntag gleich weiter, und da müssen wir eine Reaktion zeigen.", sagte etwa der Ex-Sturm-Spieler Jakob Jantscher. "Man kann im Moment vieles schlechtreden, aber ich rede lieber alles gut, weil die Spieler Qualität haben", meinte Salzburg-Trainer Ricardo Moniz.
Der Niederländer war wohl der größte Verlierer des schwarzen Donnerstags für Salzburg. Schon nach 25 Sekunden verwarf er wegen eines einzigen Gegentores seinen Matchplan. Mit einem Wechsel sorgte er kurz danach dafür, dass sechs Salzburger auf Positionen spielen mussten, für die sie nicht ausgebildet wurden. Die Folge waren zwei weitere Gegentore bis zur Pause.
Bewusster Irrtum
Auch nach der Partie gab sich Moniz Blößen – in verbaler Form. Etwa mit Aussagen wie folgender: "Wir haben gewusst, dass Stefan Hierländer gegen Taison Probleme bekommen wird." Warum der Offensivspieler trotzdem als rechter Verteidiger gegen den besten Charkiw-Spieler spielen musste, begründete Moniz mit Hierländers Schnelligkeit. Eine Fehleinschätzung, denn der kleine Brasilianer war viel schneller als der Kärntner.
Persönliche Konsequenzen hat Moniz nach dem 0:4 nicht gezogen. Und daran wird sich auch nichts ändern, wenn das Spiel gegen Sturm in einer ähnlichen Pleite münden sollte. "Das wäre lächerlich. Ich hasse Leute, die davonlaufen. Ich finde die Frage, ob ich zurücktreten werde, provokant", meinte Moniz.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund