Sport/Fußball

Manipulationen: FIFA schließt Vertrag mit Sportradar

Der Fußballweltverband FIFA geht künftig härter gegen Spielmanipulationen vor. Um hierfür besser gerüstet zu sein, ging die FIFA nun einen Vertrag mit dem Sportradar Integrity Sercives ein. Das Unternehmen gilt als führender Anbieter von Spielmanipulationserkennung und -prävention.

Für die FIFA wird künftig eine umfassende Palette an Monitoring- und Nachrichtendiensten zur Verfügung gestellt. Aus dem gesammelten Material soll der Weltverband über verdächtiges Verhalten informiert werden. In weiterer Folge sollen auch die kontinentalen Organisationen von der Kooperation profitieren. Ihnen soll das Material von der FIFA zugänglich gemacht werden. Außerdem wurde ihnen in einer Erklärung der FIFA am Freitag Unterstützung für etwaige Disziplinarverfahren zugesichert.

Mit der Weltmeisterschaft sowie den dazugehörigen Qualifikationsspielen, dem Confed Cup, dem olympischen Fußballturnier sowie verschiedenen Jugendwettbewerben werden sich die Überwachungstätigkeiten auf die FIFA-Turniere konzentrieren. Aber auch eine Vielzahl nationaler Ligen soll beobachtet werden.

80 Prozent der Wetten illegal

Sportradar plant, neben dem Bereitstellen von Betrugspräventionsdiensten auch eine maßgeschneiderte App. Diese soll Spieler, Trainer und Mitarbeiter vor betrügerischen Aktivitäten warnen.

Die organisierte Kriminalität hatte in der Vergangenheit Sportwetten in einem erschreckenden Ausmaß zur Geldwäsche genutzt. Experten sind sich einig, dass aufgrund solcher Vorgänge auch die Glaubwürdigkeit von WM-Spielen gelitten hat. Einer Studie der Pariser Panthéon-Sorbonne Universität und des Internationalen Zentrums für Sportsicherheit (ICSS) zufolge werden jährlich 100 Milliarden Euro über Sportwetten gewaschen. 80 Prozent der weltweiten Wetten seien illegal.

Für FIFA-Präsident Gianni Infantino ist der Vertrag mit Sportradar ein wichtiges Zeichen. "Die Erhaltung der Integrität des Spiels ist für die FIFA vorrangig", so Infantino. Dass die Integrität auch wirklich erhalten wird, sei nun wahrscheinlicher.