Deutschland geht gegen die Slowakei unter
Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft hat sich rund zwei Wochen vor Anpfiff der EM-Endrunde nicht weltmeisterlich präsentiert. Ohne etliche nicht einsatzfähige oder geschonte Stammkräfte unterlag die DFB-Auswahl am Sonntag im vorletzten Länderspiel vor dem Ernstfall in Frankreich mit 1:3 gegen die Slowakei. Die Partie der zwei EM-Starter stand nach einem Gewitter in der Pause vor dem Abbruch und konnte erst nach einer 40-minütigen Pause fortgesetzt werden.
Mario Gomez brachte die Deutschen in Augsburg per Foulelfmeter früh in Führung (12.). Die Heimischen spielten danach ansehnlich, fingen sich aber in den fünf Minuten vor der Pause zwei Gegentore durch Marek Hamsik (41.) und Michal Duris (44.) ein. Das dritte slowakische Tor von Juray Kucka (52.) ging auf das Konto des eingewechselten Torhüters Marc-Andre ter Stegen, der den Ball durch die Beine rutschen ließ.
Zwei Tage vor der Nominierung des endgültigen 23-Mann-Kaders zeigte sich, dass Bundestrainer Joachim Löw für einen EM-Erfolg vor allem die etablierte Spieler brauchen wird. Nach dem Abpfiff ging es für die Deutschen zurück ins Trainingslager nach Ascona in der Schweiz, vor dem EM-Auftakt gegen die Ukraine wartet nur noch ein Härtetest gegen Österreichs EM-Gruppengegner Ungarn am nächsten Samstag in Gelsenkirchen.
In Ausgburg sahen die 22.000 Zuschauer zunächst spielfreudige Deutsche. Nach einem Foul an Mario Götze verwandelte Gomez den Strafstoß. Einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Das sollte sich rächen: Eine Tiefschlafphase des Weltmeisters in den letzten fünf Minuten der ersten Spielhälfte nutzten die Slowaken, um das Spiel zu drehen.
Erst setzte Napoli-Star Hamsik einen 25-Meter-Schuss unhaltbar für Debütant Bernd Leno ins Tor, dann traf Duris nach einem Eckball. Dunkle Wolken zogen schon kurz vor der Pause auf. In der Halbzeit folgte ein kräftiges Gewitter. Die Pause wurde um 25 Minuten verlängert. Sogar ein Abbruch wurde diskutiert. Gespielt wurde trotzdem, wenn auch nur mühsam. Der Patzer von ter Stegen war dennoch vermeidbar.
Spanien noch ohne Real- und Barcelona-Stars
Der derzeit im Montafon trainierende Europameister Spanien testete in St. Gallen gegen Bosnien-Herzegowina erfolgreich. Die ebenfalls mit einer B-Elf angetretenen Iberer siegten 3:1, Angreifer Nolito von Celta Vigo traf in den ersten 20 Minuten doppelt. Emir Spahic schaffte für die Bosnier den Anschlusstreffer (29.), der Verteidiger musste aber kurz vor der Pause nach einer Tätlichkeit mit Rot vom Feld. Pedro sorgte in der 94. Minute für den Endstand.
Bei Spanien empfahl sich Nolito für Höheres. „Ich will jede Chance nutzen und mir einen Stammplatz erkämpfen“, sagte der 29-Jährige nach dem Schlusspfiff. In der zweiten Hälfte verpassten die Bosnier mehrere Ausgleichschancen, aber auch die Spanier hätten vor knapp 20.000 Zuschauern weitere Tore erzielen können.
Die Spanier traten ohne Real Madrids Profis um Sergio Ramos an. Außerdem fehlten unter anderem auch die Barcelona-Stars Andres Iniesta, Sergio Busquets und Gerard Pique. Das nächste Testspiel bestreiten die Spanier schon am Mittwoch in Salzburg gegen Südkorea.