Sport/Fußball

AC Milan: Ein unmoralisches Übernahmeangebot

Sportlich ist der AC Milan seit einigen Jahren nur Mittelmaß, dennoch scheint der Serie-A-Klub in weit entfernten Teilen der Welt weiterhin ein hohes Ansehen zu genießen. "Der Brand Milan hat ein riesiges Potenzial auf dem asiatischen Markt", sagt der thailändische Bankier Bee Taechaubol. Der Chef der Finanzgruppe Thai Prime hat Milans Eigentümer Silvio Berlusconi offenbar ein Angebot in Höhe von einer Milliarde Euro für den Kauf eines mehrheitlichen Klub-Aktienpakets unterbreitet.

"Die Verhandlungen laufen bereits seit Oktober. Jetzt warte ich nur auf eine Zusage Berlusconis. Ich bin bereit, den Deal bis Ende Februar abzuschließen" wird Taechaubol von der römischen Tageszeitung La Repubblica zitiert. Erst am Montag hat Italiens ehemaliger Ministerpräsident über seine Medienholding Fininvest mitgeteilt, dass er die Mehrheit behalten wolle. "Fininvest bekräftigt, nicht am Verkauf eines Mehrheitsanteils des AC Milan interessiert zu sein", hieß es in einer Aussendung des Konzerns.

Fininvest bestätigte zwar das Interesse "verschiedener Parteien" am Mailänder Klub, dementierte allerdings, dass es schon substanzielle Verhandlungen gegeben habe.

Pfändung

Auch die Zukunft des von der Pleite bedrohten FC Parma ist weiter offen. Am Dienstag wurden drei Lastwägen und ein Auto vom Vereinsgelände gepfändet, wie italienische Medien übereinstimmend berichteten. Am Montag war die Frist abgelaufen, bis zu der der neue Klub-Präsident Giampietro Manenti fällige Spielergehälter und Steuern in Millionenhöhe zahlen sollte.

Bis zum Nachmittag war nicht klar, ob das Geld geflossen war. "Wir bleiben zuversichtlich. Wir bauen darauf, dass sich die Situation löst", sagte Geschäftsführer Pietro Leonardi. In jedem Fall droht dem Tabellenletzten der Serie A ein weiterer Punktabzug. Den Berichten zufolge könnten Parma wegen der erneuten Fristverletzung bei der Zahlung von Verbindlichkeiten bis zu fünf Zahler abgezogen werden. Einen Punkt musste der Klub deshalb bereits abgeben.

Die Spieler haben mit Konsequenzen gedroht, sollte der Klub die Gehälter weiter nicht zahlen. Am Nachmittag trainierte die Mannschaft jedoch normal. "Wir haben kein Problem damit, uns einige weitere Tage zu gedulden, wenn wir Garantien bekommen. Uns liegt das Schicksal von Parma am Herzen", sagte Kapitän Alessandro Lucarelli.